Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 134 Untersteinbach (Gde. Pfedelbach), ev. Pfarrkirche 2. H. 15. Jh.

Beschreibung

Glocke eines Nürnberger Gießers in der Nachfolge des Konrad Gnotzhamer. Im Zweiten Weltkrieg abgeliefert, nach Kriegsende aber wieder aus dem Glockenlager zurückgeführt1. Schulterinschrift zwischen Zinnenfries und Rundbogenfries mit eingestellten Kleeblattbögen und anhängenden Kreuzblumen.

Maße: H. (o. Krone) 60, Dm. 82, Bu. 3,1 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/4]

  1. +a) ave · maria · gracia · plena · dominvs · tecvm · benedicta · tv2)

Übersetzung:

Sei gegrüßt, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du Gebenedeite.

Kommentar

Die Zuschreibung der Glocke durch S. Thurm3 wird durch den Schriftbefund bestätigt. Besondere Charakteristika der schmal proportionierten Gotischen Minuskel sind die bis fast zur Grundlinie herabreichenden Abstriche am oberen Bogenabschnitt des c, am tief angesetzten Fortsatz des g, an der Fahne des r und am Balken des t sowie die zu Blattornamenten ausgezogenen Spitzen der Oberlängen von b und l. Als Worttrenner fungieren kleine Glöckchen.

Eine zweite Untersteinbacher Glocke wurde 1496 gegossen (nr. 118). Beide Glocken wurden in den im Zuge des Kirchenneubaus 1622 neu errichteten Glockenstuhl (vgl. nr. 733) übernommen.

Textkritischer Apparat

  1. Perlenendiges schmales Tatzenkreuz, in den Winkeln mit Perlen besetzt.

Anmerkungen

  1. Pfedelbach 1037–1987, 243.
  2. Beginn des Ave Maria; vgl. Lc 1,28.
  3. Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern Nr. 1133.

Nachweise

  1. OAB Öhringen 332 (unvollständig).
  2. Keppler 265 (unvollständig).
  3. LKA, A 26 Nr. 1483,5 (Glockenbeschlagnahme 1917, OA Öhringen).
  4. Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern Nr. 1133, Abb. 213.
  5. Der Lkr. Öhringen 2, 569 (nur erwähnt).
  6. Rauser, Ohrntaler Heimatbuch 420 (nur erwähnt).
  7. Pfedelbach 1037–1987, 243.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 134 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0013408.