Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 124 Kloster Schöntal (Gde. Schöntal), Kloster, Kreuzgang 1498

Beschreibung

Grabplatte des Johann von Aschhausen. Im Ostflügel des Kreuzgangs, 24. Stein von Norden; ursprünglich im Ostflügel im Boden als fünfte Grabplatte von Norden1. Sandstein. Auf der linken Längsseite unten beginnende Umschrift zwischen Linien, im eingetieften Mittelfeld unten in einem gewundenen Schriftband fortgesetzt; darüber im Feld ein Vollwappen in Flachrelief unter Astwerkbaldachin. Abgetreten, die Oberfläche der rechten unteren Ecke vollständig abgeplatzt. Im oberen Drittel des linken Rands eine ausgebesserte Fehlstelle, die schon zum Zeitpunkt der Anfertigung der Inschrift beschädigt gewesen sein muß und deshalb bei der Beschriftung ausgespart blieb.

Ergänzungen nach Hebenstreit.

Siehe Lageplan.

Maße: L. 184, B. 75, Bu. 6,2–7,3 bzw. 4,5–5,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Heilbronn [1/2]

  1. Anno · d(omi)ni · m · cccc · lxxxxviii · an · mi[t]bochena) · n/ach · sant · pav/ls ·b) bekerv(n)g · starb · der · ern[vest Hannsz von /c) Aschhause]nd) · des · // [Seele] got / gne/dig · s/ei

Datum: 31. Januar 1498.

Wappen:
Aschhausen.

Kommentar

Die Gotische Minuskel ist mit schwankender Zeilenhöhe und ungleichmäßiger Ausrichtung der Schäfte eingehauen. Als Worttrenner scheinen, soweit dies der schlechte Erhaltungszustand noch erkennen läßt, einfache kleine Quadrangel oder Punkte gesetzt zu sein. Als Versal dient ein pseudounziales A, vielleicht mit verdoppeltem linken Schrägschaft.

Johann von Aschhausen war ein Sohn Gottfrieds des Jüngeren von Aschhausen und der Katharina Göler von Ravensburg2. Er war wohl in erster Ehe mit Apollonia von Ehrenberg (urk. 1484) verheiratet3 und verehelichte sich erneut 1495 mit Margaretha, einer Tochter Kilians von Berlichingen4.

Textkritischer Apparat

  1. Zwischen t und b (?) etwa 15 cm Zwischenraum, vermutlich wegen einer schon ursprünglich vorhandenen Beschädigung des Steins.
  2. Danach eine aufgrund der Beschädigung des Steins unbeschriftet gebliebene Stelle von etwa 8 cm.
  3. Zeilenumbruch nach der Anzahl der zu verteilenden Buchstaben geschätzt.
  4. Aschaußen Müller/Stöcklein.

Anmerkungen

  1. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 21r.
  2. Vgl. Biedermann, Ottenwald, tab. CCCLXIX, die Angaben dort sehr fehlerhaft.
  3. OAB Künzelsau 365.
  4. Ebd. 366; Möller, Stamm-Taf. I, Taf. XXI; Eheabsprache 1495 XI 24: Kraus, Urkundenregesten Jagsthausen Nr. 129.

Nachweise

  1. Hebenstreit (StAL B 503 II Bü 10) p. 69.
  2. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 21r.
  3. Berlichingen-Rossach, Götz 728.
  4. Schönhuth, Burgen … Württembergs IV, 229f.
  5. OAB Künzelsau 786.
  6. Kdm. Künzelsau 353 (ungenau, mit falscher Zuordnung an einen von Berlichingen).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 124 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0012402.