Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 293† Stadtbefestigung, Moritztor † 1595

Beschreibung

„Messing-Täfflein“ mit historischer Nachricht an einem nicht näher bezeichneten Teil des Tores, „im folgenden Kriegs-Wesen rausgerissen und gestolen“.1) Die Schriftform ist nicht überliefert.

Nach Olearius.

  1. Exundatio, qva(e) major hominum memoria non fuit A(nno) 1595.

Übersetzung:

Eine Überschwemmung, die größer war, hat es seit Menschengedenken nicht gegeben. Im Jahre 1595.

Kommentar

Das Wasser der Saale war nach Schmekel am 2. März 1595 so stark gestiegen, daß es im Tal „etliche Ellen“ über den Solebrunnen stand, die aber noch rechtzeitig verschlossen werden konnten.2) Wie die an der Neumühle befindliche Hochwassermarke anzeigt, stand dort die Saale 2,16 m über dem heutigen Niveau des Fußwegs (Nr. 241A). Die Hochwasserstände der Saale wurden auch an den zum Fluß führenden Toren anderer Städte, wie z. B. am Saaltor in Weißenfels 1585, inschriftlich vermerkt.3)

Anmerkungen

  1. Olearius 1667, S. 331. Gemeint ist wohl der Dreißigjährige Krieg. Zum Tor s. Nr. 34.
  2. Schmekel 1858, S. 205. Das Hochwasser währte vom 27. Februar (was auch bei Olearius 1667, S. 331 vermerkt ist) bis zum 7. März.
  3. Vgl. DI 62 (Lk. Weißenfels), Nr. 177.

Nachweise

  1. Olearius 1667, S. 331.
  2. Schmekel 1858, S. 205.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 293† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0029304.