Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 288† An der Halle 4 † 1594 (?)

Beschreibung

„In das Gebälk eingeschnitten über der Hausthür“ eine Spruchdichtung mit Jahresangabe.1) Das Haus lag im Bereich des heutigen Grundstücks An der Marienkirche 42) und wurde vor 1888 abgerissen.3) Die Schriftform nicht überliefert.

Nach Knauth.

  1. Bauen ist eine Lust!Ich habe aber nicht gewußt,Daß Bauen so viel geld kost’t!Hätte ich’s zuvor besunnen,Hätt’ ich den Bau nicht unternummen!a(nno) 1594

Versmaß: Fünf Reimverse.

Kommentar

Die lange Inschrift war sicherlich ähnlich der an einem Haus in der Jägergasse (Nr. 360) in die Schwellbalken des ersten Obergeschosses eingeschnitzt. Fraglich bleibt, ob ein derartiger, ironisch reflektierender Text nicht erst in die zweite Hälfte des 17. Jh. zu setzen und die Jahreszahl entsprechend als „1694“ zu lesen ist.

Anmerkungen

  1. Knauth 1857, S. 605.
  2. Das Haus hatte bis 1854 die laufende Nummer 783 (Moritzviertel) besessen; freundlicher Hinweis von Herrn Peter Breitkopf, Halle (Saale). Zur ursprünglichen Bebauung und zur städtebaulichen Umgestaltung des sogenannten Tals s. Einleitung, S. XXXII.
  3. In diesem Jahr wurde das heute dort befindliche Gebäude errichtet; s. Brülls/Honekamp 1996, S. 45.

Nachweise

  1. Knauth 1857, S. 605.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 288† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0028807.