Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 285† Stadtgottesacker 1594

Beschreibung

Grabmal für Simon Eulenau d. Ä. mit Sterbevermerk (A), Grabbezeugung und Spruchdichtung (B), einst „vorm LXIII. Bogen“,1) heute verloren. Schriftform und Art der Schriftausführung nicht überliefert.

Nach Olearius.

  1. A

    Anno 1594. den 16. Febr(uarii) auffn Abend um 10. Uhr ist der Erbar und Wohlweise Herr Simon Eulenau, der Elter, gewesener Richter der Stadt Wurtzen, seines Alters 76. Jahr in Gott mit grosser Gedult seliglich eingeschlaffen.a)

  2. B

    Sanfft still und mit guten Fried, /Ich Simon Eulenau hier lieg /Mein höchster Trost in meine(m) Leben /O JEsu Christ du bist gewesen, /Nun leb ich recht, hier ist kein Leid /Es ist nun eitel Fried und Freud //Vernunfft kan solches gläuben nicht, /Läst es ihr seyn nur ein Gedicht, /Es ist aber gewis und ewig war, /Nun kan mich anrühren kein Gefahr /Auch der zeitl(ich) Tod mir schadet nicht, /Vnd ruh allhier gantz sicherlich.a)

Versmaß: Zwölf Reimverse (B).

Kommentar

Bei Olearius ist Inschrift B nach dem dritten Reimpaar geteilt und in zwei Blöcken nebeneinander gesetzt.

Textkritischer Apparat

  1. Schrägstriche bei Olearius wurden durch Kommata ersetzt.

Anmerkungen

  1. Olearius 1674, S. 122.

Nachweise

  1. MBH Ms 319, 3, o. S.
  2. Olearius 1674, S. 122 f.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 285† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0028506.