Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 149† Stadtgottesacker 1547 (?)

Beschreibung

Grabmal aus Stein für Christoph Pöllner d. Ä. mit Sterbevermerk, Grabbezeugung und Segenswunsch (A) sowie einem Bibelzitat (B), ehemals in der Bogenkammer 62, heute verloren. Schriftform und Art der Schriftausführung nicht bezeugt.

Nach Olearius.

  1. A

    Anno 1547. den 21. Octob(ris) ist der Erbare und Nahmhafte Christoff Pölner der Elter in GOtt selig entschlaffen, und leit allhier auff den Gottsacker begraben, GOtt verleihe Jhm eine fröliche Auferstehung, Amen!a)

  2. B

    Joh. 3. Also hat GOtt etc.1)

Kommentar

Christoph Pöllner d. Ä. war 1544 zum Oberbornmeister gewählt worden.2)

Die Entstehungszeit des Grabmals ist unsicher, da die Bogenkammer erst mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Tod des älteren Pöllner erbaut worden ist (vgl. Anhang 1, Nr. 61/64).3) Das Grabmal könnte auch erst 1584 gefertigt worden sein, als der Tod von Katharina, Christophs Ehefrau (s. Nr. 237), und ihrer Schwiegertochter Barbara Pöllner, geborene Bodendorf, Anlaß zu einheitlicher Neugestaltung der Familiengrablege gab. Dabei wurde auch ein Grabmal für Christophs gleichnamigen, noch lebenden Sohn geschaffen (Nr. 235).

Textkritischer Apparat

  1. Schrägstriche bei Olearius wurden durch Kommata ersetzt.

Anmerkungen

  1. Jh 3,16.
  2. StAH H B 2, fol. 82r; Dreyhaupt 1, 1749, Beylage A, S. 88.
  3. Zu Chr. Pöllner d. Ä. s. Dreyhaupt 2, 1750, Beylage B, S. 117 („Geschlechts-Register der Pöllner“); Hünicken 14, 1938, S. 312.

Nachweise

  1. MBH Ms 319, 2, o. S. (Nr. 62).
  2. Olearius 1674, S. 69.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 149† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0014902.