Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 524 Stadtgottesacker 2. V. 17. Jh.

Beschreibung

Fragment eines Grabmals aus Sandstein für eine unbekannte Frau, heute in der Bogenkammer 36 aufbewahrt. Am rechten Rand zwei vertikale Schriftzeilen mit dem Sterbevermerk und der Ansatz eines Blendbogens, der eine Fläche umzog, in deren Mitte ein Kruzifix plaziert war. Der erhaltene Kreuzarm überdeckt den Bogen und ragt in die Schriftzeilen hinein; der Kruzifixus ist vollständig verloren. Unter dem Bogenansatz Ohrmuschelwerk. Auf dem rechteckig eingefaßten Bogenzwickel ein stark beschädigter Rest eines zum Kreuzstamm hin ansteigenden ornamentalen Auszugs. Die eingehauene Inschrift stark verwittert und kaum noch lesbar.

Maße: H.: 73,5 cm; B.: 26,5 cm; Bu.: 2,2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. [- - -]CHSTETE[.]S[- - -]HTE [..]E[- - -] / ENTS//CHLA[.]Na) IHRSb) ALTERS 50 IHA[R]c) [- - -]

Kommentar

Es handelt sich vermutlich um den rechten oberen Teil eines Grabsteins, dessen ursprüngliche Größe sich schwerlich rekonstruieren läßt. Die Worte scheinen sehr dicht gesetzt gewesen zu sein. Das Fragment wurde nach der Ornamentik datiert.

Textkritischer Apparat

  1. ENTSCHLA[.]N] Nach den ersten vier Buchstaben Unterbrechung des Schriftzugs durch den Kreuzbalken. Die Ergänzung des verlorenen Buchstabens unsicher; vielleicht Nexus litterarum von A und F.
  2. IHRS] Lesung unsicher.
  3. 50 IHAR] Lesung unsicher.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 524 (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0052408.