Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 492† Stadtgottesacker 1642

Beschreibung

Grabstein für Maria Elisabeth Fugmann mit Sterbevermerk und Grabbezeugung auf der einen (A) und religiöser Spruchdichtung auf der anderen Seite (B), heute verloren. Schriftform und Art der Schriftausführung nicht bekannt.

Nach Olearius.

  1. A

    Allhier liegt begraben die Ehren=Vieltugendsame Frau Maria Elisabeth gebohrne Fugmannin, H(err)n Joesta) Merheims ehel(iche) Haußfrau, welche Anno 1616. den 8. Octob(ris) gebohren, 1637. den 22. Aug(usti) verheirathet, 1642. den 14. Oct(obris) in GOtt selig verstorben, hinterlassen 2. Töchter und 1. Sohn.b)

  2. B

    Sehr köstlich, edel, hoch, die Perlen sind zu achten /Nach welchen in dem Meer die Menschen emsig trachten /Ein tugendsames Weib dennoch viel edler ist, /Wie im Buch Salomo ein jeder klährlich list. /Wann eine edle Perl sich etwa thut verlieren /So pfleget man daher nicht wenig Klag zu führen, /Wann ein fromm Weibes Bild durchn Tod verlohren scheint, /Der ehlich sie geliebt vielmehr sich kränckt und weint.b)

Versmaß: Acht Reimverse (B).

Kommentar

Jobst Merheim (d. J.), geboren 1616, war Kaufmann, „Chramer“, Pfänner und seit 1642 Mitglied des Rates.1) In der Nähe der Bogenkammer 80 waren die Tante Jobst Merheims, Anna Güldemann, und zwei ihrer Töchter begraben (s. Nr. 338).

Textkritischer Apparat

  1. Joest] Sic!
  2. Schrägstriche bei Olearius wurden durch Kommata ersetzt.

Anmerkungen

  1. StAH H B 2, S. 122, 124, 126, 128 f.; Dreyhaupt 2, 1750, Beylage B, S. 94 („Geschlechts-Register derer Merheime“).

Nachweise

  1. MBH Ms 319, 3, o. S.
  2. Olearius 1674, S. 136.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 492† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0049206.