Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 453† Stadtgottesacker 1632

Beschreibung

Grabmal für Anna von Thümmel nahe der 60. Bogenkammer, heute verloren. Darauf Sterbevermerk (A), Bibelzitat (B) und Devise (C). Schriftform und Art der Schriftausführung nicht bekannt.

Nach Olearius.

  1. A

    J(m) J(ahr) 1632. den 24. Nov(embris) ist die Edle und Ehrenvieltugendsame Frau Anna gebohrne Tümmelin, Weiland H(err)n Hans Blasebalgs auf Leisenick, hernacher H(err)n Heinrich Goßmanns des Raths=Worthaltern, und endlich des Fürstl(ich) Magdeb(urgischen) Secretar(ii) H(err)n Jacob Liebolds, beyder Pfänner allhier, sel(igen) nachgelassene Witbe, sanfft und selig in GOtt verstorben, Jhres Alters im 82. Jahr.a)

  2. B

    Joh. 3. Also hat GOtt (et)c.b)1)

  3. C

    CHristi Blut, mein höchstes Gut.a)2)

Kommentar

Anna stammte aus der sächsischen Adelsfamilie von Thümmel und war in erster Ehe Hans von Blasebalg angetraut, der wie ihre eigene Familie in der Umgebung von Leipzig, nämlich auf Lößnig (= Leisenick) ansässig war.3) Als Witwe zweier Pfänner beschloß sie ihr Leben in Halle. Heinrich Goßmann war 1581 Vierherr und 1584 Worthalter der Vierherrn des hallischen Stadtrats gewesen;4) Jakob Lieboldt starb 1629 (s. Nr. 445).

Textkritischer Apparat

  1. Schrägstriche bei Olearius wurden hier durch Kommata ersetzt.
  2. etc.] Olearius: et-Ligatur und c.

Anmerkungen

  1. Jh 3,16.
  2. Wohl analog zu Wander 1, 1867, Sp. 536 („Christus“, Nr. 4).
  3. Vgl. Kneschke 1, 1859, S. 464 (Blasebalg); ebd. 9, 1870, S. 199–201 (Thümmel).
  4. StAH H B 2, S. 92, 94; Dreyhaupt 2, 1750, Beylage B, S. 50 („Geschlechts-Register der Goßmanne“).

Nachweise

  1. MBH Ms 319, 3, o. S.
  2. Olearius 1674, S. 121.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 453† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0045304.