Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 391 St. Marien 3.D.16.–1.D.17.Jh.

Beschreibung

Grabplatte für Gertrud Kristen, Witwe von Jakob Sengestake (A). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im ersten Joch der südlichen Turmseitenhalle.1) An der rechten Seite ist die Platte beschnitten, die linke obere Ecke fehlt. Inschrift A im oberen Viertel der Platte. Sie ist stark abgetreten, was an mehreren Stellen zu Schriftverlust geführt hat. Im unteren Drittel Nummerierung B. Inschrift A erhaben in vertieftem Feld, B ist eingehauen.

Inschrift A ergänzt nach Pyl.

Maße: H. 186 cm, Br. 103 cm. Bu. 8 cm (A).

Schriftart(en): Mischschrift aus gotischer Minuskel und Fraktur.

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    [G]erderut Kris[tin]en sehlig[en] / Ja[cob] Sen[gest]a[ken] nagelassene / [ - - - ]na)

  2. B

    K / 21

Kommentar

Ein Jakob Sengestake erlangte 1566 das Bürgerrecht, ein weiterer, bei dem es sich wahrscheinlich um seinen Sohn handelt, im Jahr 1612 (A). Sie bewohnten ein Haus in der Knopfstraße.2) Jakob Sengestake d. J. war Kaufmann und wurde 1632 in das Bürgerschaftliche Kollegium gewählt.3) Da Inschrift A in erhabener Fraktur, die in Greifswald auf Grabplatten von der zweiten Hälfte des 16. bis zum ersten Drittel des 17. Jahrhunderts im Gebrauch war, ausgeführt ist, kommen beide Personen infrage. Die Grabplatte kam später in den Besitz der Marienkirche (B).

Textkritischer Apparat

  1. Zu ergänzen ist ‚Witwen‘.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 270. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 20.
  2. StA Greifswald, Rep. 3 Nr. 28, Bl. 7r (Ostern 1566), Bl. 34v (8. Oktober 1612); StA Greifswald, Grundstückschronik, Knopfstr. 34 (1579–1655).
  3. Biederstedt, Bürgervertretungen, S. 271 (Nr. 31).

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 601 (A).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 391 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0039100.