Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 366 St. Marien 1630, 1696, 1706

Beschreibung

Grabplatte für Lorenz Blome (B, C), Joachim Kat (D) und Paul Kleingarn (E). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im ersten Joch der südlichen Turmseitenhalle.1) Die linke untere Ecke fehlt. Inschrift A an der oberen Schmalseite und unmittelbar darunter Inschrift B für Lorenz Blome nehmen das obere Viertel der Platte ein. Zu ihnen gehört auch die sich nach unten anschließende Kartusche mit den Initialen C. Rechts unterhalb davon die Nummerierung F. In der Plattenmitte Inschrift D für Joachim Kat, darunter die zugehörige Abbildung eines Brotes. Sie wird von Inschrift E für Paul Kleingarn überlagert, die das untere Viertel der Platte einnimmt. Bei E geringfügiger Textverlust am Anfang der vierten Zeile durch die fehlende linke Plattenecke. Alle Inschriften sind eingehauen.

Maße: H. 180 cm, Br. 91 cm. Bu. 4,5 cm (A, B), 10 cm (C), 5 cm (D), 6 cm (E).

Schriftart(en): Kapitalis (A, C), mit Versalien (B, D, E).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    HOMO EST SICVT FLOS CAMPI2)

  2. B

    DIESER STEIN VND BEGREBNIS / GEHORET LORENZ[EN] BLOMEN / VNDT SEINEN ERBEN / ANNO 1630

  3. C

    LBa)

  4. D

    DIESE : BEGREBNIS GEHÖRET / JOCHIM : KAT VND / SEINEN ERBEN / ANNO 1696

  5. E

    DIESER STEIN VND BE/GREBNIS GEHORET / PAVL KLEINGARN VND / [S]EINEN ERBEN ANNO / 1706

  6. F

    62

Übersetzung:

Der Mensch ist wie eine Blume auf dem Feld. (A)

Kommentar

Die Platte wurde 1630 von dem Bäcker Lorenz Blome erworben, der außer einer Besitzinschrift (B) und seinen Initialen (C) als Devise Inschrift A, die offensichtlich auf seinen Namen (Blume) anspielt, anbringen ließ. Er hatte 1610 das Bürgerrecht erworben und besaß ein Haus in der Brüggstraße.3) 1696 kam die Grabplatte an den Bäcker Joachim Kat (D), 1706 ging sie an Paul Kleingarn über (E).4) Zwischenzeitlich oder später war sie im Kirchenbesitz (F).

Textkritischer Apparat

  1. LB] Für ‚Lorenz Blome‘.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 265. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 26.
  2. Ps. (H) 102,15 (homo ... sicut flos agri sic florebit).
  3. StA Greifswald, Rep. 3 Nr. 28, Bl. 33r (28. August 1610); StA Greifswald, Grundstückschronik, Brüggstr. 36–37 (1616).
  4. Ein Paul Kleingarn, vermutlich der Sohn, besaß auch eine Grabplatte in der Nikolaikirche mit der Jahreszahl 1744, Kat.-Nr. 201.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 475 (E), 600 (B, C), 601 (D).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 366 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0036603.