Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 345 St. Marien 1622, 2.H.17.Jh., 1733

Beschreibung

Grabplatte für Johannes Warnecke (B) und Georg Wilhelm Schultz (C). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im zweiten Joch des nördlichen Seitenschiffs.1) Im oberen Drittel Spuren einer getilgten Inschrift und eines zugehörigen Wappens. Oberhalb der Plattenmitte Inschrift A. Sie wurde ebenfalls getilgt, doch haben sich in der letzten Zeile Reste erhalten. Darunter Inschrift B für Johannes Warnecke, im unteren Drittel der Platte Inschrift C für Georg Wilhelm Schultz. Nummerierung D oberhalb der Mitte des Steins. Alle Inschriften sind eingehauen.

Maße: H. 190 cm, Br. 87 cm. Bu. 4 cm (A), 4,5 cm (B), 5 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis (A), mit Versalien (B, C).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    [ - - - ] / [ - - - ] / SINEN ERVEN A(NN)O 1[6]22

  2. B

    DIESER STEIN VND BEGR/EBNVS GEHORET HANS / WARNEKEN VND SEINEN / ERBEN

  3. C

    GEORG WILH(ELM) SCHULTZ / RECHENMEISTER / S ˑ S ˑa) / V(ND) S(EINEN) E(RBEN) / ANNO 1733

  4. D

    59

Kommentar

Ein früherer Besitzer der Platte lässt sich wegen der Beseitigung seiner Inschriften nicht mehr ermitteln, ebenso wenig derjenige, der sie 1622 erwarb (A). Danach kam sie an den Kaufmann Johannes Warnecke (B), der 1692 in das Bürgerschaftliche Kollegium der Fünfzigmänner, 1707 in den Rat aufgenommen wurde und 1696 eine Grabstelle in der Nikolaikirche erwarb (Kat.-Nr. 339). Seine Tochter Katharina Margarete vermählte sich 1682 in Wolgast (Ldkr. Vorpommern-Greifswald) mit Ernst Georg Schultz.2) 1733 ging die Platte, vermutlich auf dem Erbweg, an Georg Wilhelm Schultz über (C), der von 1728 bis zu diesem Jahr Schreib- und Rechenlehrer an der Greifswalder Stadtschule war.3) Zwischenzeitlich war sie im Besitz der Nikolaikirche (D).

Textkritischer Apparat

  1. S ˑ S ˑ] Vielleicht aufzulösen zu S(CHOLAE) S(UPERIORIS).

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 99. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 184.
  2. Gesterding, Erste Fortsetzung, S. 137 (Nr. 42); Schubert, Trauregister 8, S. 71 (Nr. 3132).
  3. Gesterding, Erste Fortsetzung, S. 173 (Nr. 71); Lehmann, Gymnasium, S. 95.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 597 (C), 601 (B).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 345 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0034504.