Inschriftenkatalog: Greifswald
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 77: Greifswald (2009)
Nr. 42† Ernst-Moritz-Arndt-Universität 1350–1357
Beschreibung
Grabplatte für Sophia (Vredekow) und Elbert von Kerndorp. Die vermutlich aus der Jacobikirche stammende Platte ist heute verschollen. Nach Pyl befand sie sich im Verbindungsgang zwischen Universitätshauptgebäude und Hörsaalgebäude, nach Haselberg im Universitätshauptgebäude „auf dem dritten Flur, vor der Treppe“. Laut Haselberg war die Platte unten beschnitten, außerdem fehlte eine Ecke. Pyl beschreibt die Inschrift als außen umlaufend zwischen Eckrosetten; im Innenfeld in Resten das damals bereits beschädigte Vollwappen der Familie Vredekow.
Inschrift nach Haselberg und Pyl.
Maße: H. 180 cm, Br. 120 cm (Pyl).
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
an(n)o d(omi)ni m ccc l diea) / ioh(ann)is et pauli o(biit) sophia filia herman(n)i [ - - - ] / [ - - - ] / [ - - - d]ie marie magdalene o(biit) elbertb) de kernedorp
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1350 am Tag der Heiligen Johannes und Paulus (26. Juni) starb Sophia, Tochter des Hermann (...), am Tag der (heiligen) Maria Magdalena (22. Juli) starb Elbert von Kerndorp.
Vredekow |
Textkritischer Apparat
- die] in die Pyl.
- elbert] Fehlt bei Haselberg.
Anmerkungen
- Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 647f.
Nachweise
- Haselberg, Kreis Greifswald, S. 127.
- Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 647.
Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 42† (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0004208.
Kommentar
Sophia war die erste Ehefrau des Elbert von Kerndorp. Das Wappen im Innenfeld der Platte veranlasste Pyl zu der Annahme, dass sie der Familie Vredekow entstammte, die denselben Ursprung wie die Greifswalder Ratsfamilie Letzenitz hatte. Beide Familienzweige führten daher dasselbe Wappen. Sophia könnte demnach eine Tochter des Hermann Vredekow und der Berta gewesen sein, die noch vor ihren Eltern aus dem Leben schied. Elbert von Kerndorp starb vor dem 15. Dezember 1357, da seine zweite Ehefrau Gertrud im Stadtbuch zu diesem Tag als Witwe genannt wird.1)