Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)

Nr. 134† Gerresheim, St. Margareta 1619

Beschreibung

Grabplatte. Nach vermutlich im dritten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts entstandenen Aufzeichnungen Arnold Dresens1) befand sie sich in der Kirche „vor der Kommunionbank an der rechten Seite“. Über den Verbleib der Platte mit religiöser Mahnung (A) und Sterbevermerk (B) ist nichts bekannt.

Nach Nachlass Dresen.

  1. A

    Memento mori

  2. B

    P[....]a) et eximiusb) Petrus Ca[..]fridusc) Ben[......]d) decanus s(anctissimae)e) theologiae baccalaur(eus) huius praenobilis coenobii canonicus senior et [...]usf) benefactor obiit anno 1619 18 martii aetatis vere suae 70g)

Übersetzung:

Bedenke, dass du sterben wirst. (A)

Der [….] und hervorragende Dechant Petrus [– – –], Baccaleureus der heiligen Theologie, Seniorkanoniker an dieser ehrwürdigen Kirche und […..] Wohltäter, verstarb im Jahr 1619 am 18. März im Alter von 70 (Jahren). (B)

Kommentar

Dresen hat in einem Heft mit dem Titel „Stift Gerresheim. Die Säkularisation“ auf drei nicht paginierten Blättern unter der Überschrift „Inschriften der Gerresheimer Kirche“ diese und einige weitere Inschriften – teilweise in Form von Skizzen – verzeichnet.2)

Insbesondere die Lesung des Namens bereitete ihm Probleme. Aufgrund der lesbaren Angaben kann der Verstorbene jedoch zweifelsfrei als der seit 1591 als Gerresheimer Kanoniker nachweisbare, am 18. März 1619 verstorbene Baccalaureus der Theologie Gottfried Bethius/Goddert Beth identifiziert werden, für den am Gerresheimer Stift vier Memorien verzeichnet sind.3) Er hat 1615 für die Nachfahren seines Bruders am Montaner-Gymnasium in Köln eine Stiftung getätigt.4)

Textkritischer Apparat

  1. Dresen setzte hinter P einen Punkt und ließ ein Spatium von 4–5 Buchstaben.
  2. Lesung nicht vollständig sicher. Vielleicht, dann allerdings unverständlich, erimius.
  3. Dresen hat an dieser Stelle ein Spatium von 2–3 Buchstaben gelassen.
  4. Dresen hat an dieser Stelle ein Spatium von 6–7 Buchstaben gelassen.
  5. Buchstabenbestand bei Dresen: Ss.
  6. Die ersten drei Buchstaben konnten nicht entziffert werden.
  7. obiit ... 70] wohl wegen Platzmangels rechts neben dem ersten Teil der Inschrift in schräger Linie dazugeschrieben.

Anmerkungen

  1. Prof. Arnold Dresen (1873–1934) war geistlicher Studienrat in Ratingen (Oediger, Hauptstaatsarchiv, Bd. 5, S. 152). Seine Schriften zur Gerresheimer Geschichte entstanden in einem Zeitraum vom Ende der 20er Jahre bis zu seinem Tod. Vgl. dazu im Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur.
  2. Neben Nr. 130 enthalten die Blätter noch Angaben zu fünf weiteren, aber nach 1653 entstandenen Grabplatten.
  3. Dresen, Memorien, S. 163f. mit Anm. 2. Vgl. auch Degenhard, Kanoniker, S. 7, die ihn allerdings bis 1625 als Kanoniker auflistet.
  4. Degenhard, Kanoniker, S. 7.

Nachweise

  1. LAV NRW R, Nachlass Dresen, o. S.

Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 134† (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0013404.