Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)
Nr. 82 Vimbuch (Stadt Bühl), Karl-Bunkofer-Str. 1 (Pfarrgarten) 1466
Beschreibung
Grabplatte für den Pfarrer Georg Laueniger. Bis zum Abbruch der ehemaligen Pfarrkirche im Jahre 1891 vor dem St.-Josefs-Altar auf der Epistelseite im Boden.1 Offenbar danach durch Fridegar Mone in der Vimbucher Friedhofskapelle bezeugt.2 Ein größeres, noch heute existierendes Fragment wurde später auf dem Kopf stehend in die Westseite der Pfarrgartenmauer eingelassen. Ehemals hochrechteckige Platte aus rötlichem Sandstein. Am Rand zwischen zwei rahmenden Ritzlinien der umlaufend eingemeißelte Sterbevermerk. Im Binnenfeld ein in Kontur eingeritztes Kreuz, von dem nur noch ein Teil des Sockels sichtbar ist.3 Über dessen Balken beiderseits des Stammes je ein Wappenschild; der heraldisch rechte leer. Unter dem rechten Balkenabschnitt ein Kelch, offenbar auch in einem Schild.4 Von der stark abgetretenen Platte fehlen das obere Drittel, die linke Randleiste und die umfangreicher ausgebrochene untere linke Ecke, die offenbar erst nachträglich einer in diesem Mauerbereich vorgenommenen Bohrung zum Opfer fiel.
Ergänzungen nach PfA Vimbuch a XXI, Werle.
Maße: H. (Rest) 110, B. 83, Bu. 7 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien (?).
[Anno Domini · M · CCCC · LXVI obiit honorabilis Vir] · geori(us)a) · Laveni/ger · ḍ[e · Augusta ·]
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1466 starb der ehrbare Mann Georg Laueniger aus Augsburg.
[leer], Laueniger5, Priesterwappen6. |
Textkritischer Apparat
- Sic!
Anmerkungen
- Vgl. Reinfried (wie unten). Zuvor war der St.-Josefs-Altar den Heiligen Nikolaus, Antonius und Barbara geweiht.
- Vgl. GLA Karlsruhe N Mone 111, Mone (wie unten).
- Beschreibung nach PfA Vimbuch a XXI, Werle, Pfarrchronik (wie unten).
- Vgl. die Wappenskizze in GLA Karlsruhe N Mone 111, Mone (wie unten), fol. 126v.
- Lilie, vgl. wie Anm. 4 (Wappenskizze).
- Kelch, vgl. wie Anm. 4 (Wappenskizze).
- Vgl. PfA Vimbuch a XXI, Werle, Pfarrchronik, fol. 4r, abgedr. in: Zur Geschichte (wie unten) 42.
Nachweise
- PfA Vimbuch a XXI, Werle, Pfarrchronik, fol. 4r, abgedr. in: Zur Geschichte des Vimbucher Kirchspiels, nach gesammelten Unterlagen, bearb. v. Otto Gartner u. Fritz Hönig, in: Bühler Blaue Hefte 26 (1974) 5–61, hier 43.
- GLA Karlsruhe 346 Zug. 1919/14/15, Antwortschreiben (1845), Schreiben des Pfarrers Knoblauch zu Vimbuch vom 8.12.1845 an den Konservator der Kunstdenkmäler, o. S.
- RP Karlsruhe (Denkmalpflege) I/8, Fragebögen (1853), Antwortschreiben zu Vimbuch vom 6.12.1853 (gez. Betzinger), o. S.
- Reinfried, Geschichte Schwarzach (1892) 87.
- GLA Karlsruhe N Mone 111, Mone, Aufzeichnungen Büllot, fol. 126r.
- RP Karlsruhe (Denkmalpflege), Photoarchiv, Neg.-nr. 2651/28.
- PfA Vimbuch o. Sig., Bilddokumentation, o. S. (Abb.).
- Nikolaus Krippl, Zur Geschichte der Begräbnisstätten im Kirchspiel Vimbuch, in: Bühler Heimatgeschichte 11 (1997) 24–34, hier 26 (nach dem Visitationsbericht des Pfarrers Placidus Künstle von 1775).
Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 82 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0008204.
Kommentar
Die Buchstaben haben sehr schmale Proportionen. Der obere Abschnitt des oberen g-Bogens ist als Deckbalken gestaltet, der rechts über den Schaft hinausragt. Der Schaft des L ist oben nach links umgebrochen und unten stark nach links gekrümmt. Als Worttrenner dienen Quadrangel auf halber Zeilenhöhe.
Georg Laueniger war von 1452 bis 1466 Pfarrer des Vimbucher Kirchspiels.7