Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 509† Gernsbach, ev. Pfarrkirche (St. Jakob) 1628?

Beschreibung

Grabplatte für die Kinder Johanna und Friederike Fabritius. Im Jahre 1936 im Langhaus neben der Grabplatte für den baden-durlachschen bzw. ebersteinischen Vogt Johann Fabritius und seine Ehefrau, die anscheinend die Eltern waren, entdeckt.1 Vor 1963 abgegangen.2 Kleinere Platte mit den offenbar gänzlich oder überwiegend zeilenweise ausgeführten Sterbevermerken für beide Kinder.

Inschrift nach Kdm.

  1. ANNO 1602 / ULTIMO JANVAR(II) / OBYT FILIA JOHANNA / FABRITIUS AETAT[IS – – –]a) / 10 MENS[ES – – –]a) / A(NN)O 1610 FRIED(E)R(ICA) FILIA FABRITIUS / AETATIS 9 ME[NSES – – –]a)

Übersetzung:

Im Jahre 1602 am letzten (Tag) des Januar starb die Tochter Johanna Fabritius, (ihres) Alters (…) zehn Monate (…), im Jahre 1610 die Tochter Friederike Fabritius, (ihres) Alters 9 Monate (…).

Kommentar

Unter der Voraussetzung, daß die zweiteilige Inschrift korrekt überliefert ist, muß davon ausgegangen werden, daß diese nicht sofort nach dem Ableben der Kinder, sondern erst gemeinsam mit der Grabplatte der 1628 bzw. 1635 verstorbenen Eltern entstand.3 Denn nur durch die unmittelbare Nähe zu deren Grabschriften ergibt die sonst inhaltlich unvollständige Verwandtschaftsangabe FILIA einen Sinn. Als Datierungsindiz ist der 1635 nachgetragene Sterbevermerk für die Mutter zwar nicht auszuschließen, doch kommt vorrangig das Jahr 1628 in Betracht, als mit der Bestattung des Ehemannes in der Jakobskirche der Ort der Familiengrablege festgelegt war und kein Grund mehr bestand, die Umbettung der Kinder länger hinauszuzögern.

Textkritischer Apparat

  1. Ergänzung der offenbar bereits 1936 verlorenen Buchstaben erschlossen.

Anmerkungen

  1. Sämtliche Angaben nach Kdm. (wie unten). Zur Grabplatte für Johann Fabritius und seine Ehefrau vgl. nr. 508.
  2. In Kdm. (wie unten) bereits als verloren bezeugt.
  3. Vgl. nr. 508.

Nachweise

  1. Kdm. Rastatt 151 (hier unter Berufung auf Heinrich Langenbach, Fundbericht aus der evangelischen Kirche, in: Der Murgtäler. Gernsbacher Tageblatt (1936) [Jahrgang unzutreffend]).

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 509† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0050907.