Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)
Nr. 505 Baden-Baden-Lichtental, Kloster Lichtenthal, Museum 1627
Beschreibung
Deckel einer Hostienbüchse (?). Der zylinderförmige Karton ist außen mit rotbraunem Samt bezogen und innen teilweise mit beschriebenen Papierblättern gefüttert. Den oberen Rand umgibt eine Kordel, die von einem geflochtenen Band sowie einer Klöppelspitze aus Goldfäden begleitet wird. Im Zentrum der äußeren Deckfläche das in Anlegetechnik gestickte sowie mit Gold- und Silberfäden durchzogene Jesusmonogramm (A), überhöht von einem lateinischen, ehemals mit fünf Edelsteinen besetzten Kreuz.1 Darunter die Jahreszahl (B), unterbrochen von den drei fächerförmig eingestickten Kreuznägeln und einer sechsblättrigen Blüte. Weitere sieben Blüten umgeben das Monogramm, andere zieren die vertikale Seitenfläche des Deckels. Das Behältnis selbst ist verloren.
Maße: H. 3,5, Dm. 18,7, Bu. 4 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
IH(ESV)Sa)
- B
16//27
Textkritischer Apparat
- Auf dem Balken des H das lateinische Kreuz.
Anmerkungen
- Vorhanden ist lediglich noch ein Edelstein auf dem linken Balkenende.
- Vgl. zu Hostienbüchsen Braun, Altargerät 454–461; Otte/Wernicke, Handbuch, Bd. 1, 251. S. a. Panis Angelorum – Das Brot der Engel. Kulturgeschichte der Hostie, hg. v. Oliver Seifert, Ostfildern 2004, 127–147; Das katholische Gotteshaus, sein Bau, seine Ausstattung, seine Pflege im Geiste der Liturgie, der Tradition und der Vorschrift der Kirche, hg. v. Robert Bernhard Witte, 2. Aufl., Mainz 1951, 376f.
Nachweise
- KA Lichtenthal o. Sig., Krupp, Inventar, Bd.: Museum, Fürstenzimmer 7, Eckvitrine mit Janus-Uhr, oben, o. S.
Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 505 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0050502.
Kommentar
Die gleichbleibend breiten Buchstabenbestandteile tragen kräftige, durch zusätzliche Fäden hervorgehobene Sporen.
Die ursprüngliche Funktion des verlorenen Behältnisses ist nicht bekannt. In Anbetracht seiner runden Form und der Deckelinschrift (A) könnte es sich um eine Hostienbüchse gehandelt haben.2