Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)
Nr. 409 Baden-Baden-Lichtental, Kloster Lichtenthal, Museum 2. H. 16. Jh.?
Beschreibung
Velum (?). Silberstickerei auf Seide. Rotes, quadratisches Tuch mit einer Borte aus Klöppelspitze. Im Zentrum das in Anlegetechnik eingestickte Jesusmonogramm, überhöht von einem lateinischen Kreuz. Darunter drei fächerförmig angeordnete Nägel, deren Spitzen sich in einem gemeinsamen Punkt berühren. Ringsum flächenfüllende und mit Silberfäden durchzogene Ornamentstickereien, die zwischen Bandmustern Lilien, Akanthusblätter und andere vegetabile Formen ausbilden.
Maße: H./B. 5,5, Bu. 11 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
IH(ESV)Sa)
Textkritischer Apparat
- Auf dem Balken des H steht ein lateinisches Kreuz, dessen Stamm- und Balkenenden gespalten sind.
Anmerkungen
- Siehe die verwandten Stickmuster auf dem Kleid und dem Kissen der Gräfin Eva Christina von Württemberg (gest. 1575) auf ihrem Grabmal in der Tübinger Stiftskirche, vgl. Fleischhauer, Renaissance, o. S. (Abb. 82), oder auch auf dem Rock der Standfigur Markgraf Albrecht Alcibiades’ von Brandenburg (1557) in der Pforzheimer Schloßkirche, vgl. DI 57 (Pforzheim) nr. 157 Abb. 110.
Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 409 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0040902.
Kommentar
Die freien Schaft-, Balken- und Bogenenden der Buchstaben sind gekerbt. Sämtliche Schäfte und der Mittelteil des S tragen einen knopfartigen Nodus aus eingerollten Fäden, der über die Schaft- bzw. Bogenbreite nicht hinausragt. Über dem I sitzt ein Punkt. Der untere Bogen des S ist deutlich kleiner ausgeführt als der obere.
Aufgrund der Stickmuster scheint eine Entstehungszeit in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts naheliegend.1