Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 394 Baden-Baden, Stadtmuseum (Lichtentaler Allee 10) 1592–93

Beschreibung

Konsole. Während der Erbauung des Augustabades (1890) in einer Mauer des Klosters Zum Hl. Grab in Baden-Baden gefunden; im März 1925 den Stadtgeschichtlichen Sammlungen als Geschenk übergeben.1 Bis 2003 im Marstallgebäude des Neuen Schlosses aufbewahrt, heute im neuen Depot des Stadtmuseums. Sandstein. Die untere quaderförmige Standplatte ist auf der Stirnseite mit einer eingetieften querrechteckigen Fläche versehen. Darin die eingemeißelte, von zwei Initialen flankierte Jahreszahl. Darüber eine sich balusterartig verjüngende Stütze auf quadratischem Grundriß. Diese zeigt vorn ein reliefiertes, unten von lappigen Blättern umgebenes Brustbild eines anscheinend gekrönten Mannes. Darüber eine weitere Stützplatte mit kleinerer Auflagefläche. Die Spolie ist stark verwittert und an den Ecken leicht bestoßen.

Maße: H. 27,5, B. 11,5, Bu. 1,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Stadtmuseum Baden-Baden [1/2]

  1. F 1593a) H

Kommentar

Die Buchstaben weisen eine gleichbleibend schmale Kerbe und teilweise rechtwinklig angesetzte Sporen auf. Der Schaft der 1 ist leicht nach rechts durchgebogen, der Bogen der 9 weit offen.

Die Initialen lassen sich bislang nicht ergänzen. An der Stelle des Klosters Zum Hl. Grab stand ehemals die Badunterkunft „Zum Ungemach“, deren Besitzer zu Ende des 16. Jahrhunderts Moritz Heckner (gest. 1591) hieß.2 Vielleicht stammt die Signatur von einem Verwandten.

Textkritischer Apparat

  1. Die Lesung der letzten Ziffer unsicher. Es könnte sich hierbei auch um eine 2 mit linksschräg gestelltem Balken handeln.

Anmerkungen

  1. Vgl. Stadtgesch. Slg. Baden-Baden Inventarbuch 1b, 130 Inv.-nr. 8711. Zum Bau des Augustabades vgl. Haebler, Geschichte, Bd. 2, 136.
  2. Vgl. Kdm. Baden-Baden 381; s. a. nr. 388. Die gleichen Initialen sind für das Jahr 1558 auch an der Büttenquelle überliefert, vgl. nr. 304.

Nachweise

  1. Stadtgesch. Slg. Baden-Baden Inventarbuch 1b, 130 Inv.-nr. 8711 (erw.).

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 394 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0039406.