Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)
Nr. 393† Baden-Baden, altkath. Pfarrkirche St. Maria u. Vierzehn Nothelfer (ehem. Spitalkirche) 1593?
Beschreibung
Grabmal für eine Frau Wormbs (?). Von Fridegar Mone in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als „kleiner Grabstein auf dem Boden“1 bezeugt. Der in der Abschrift zeilenweise wiedergegebene Sterbevermerk mit Fürbitte war bereits damals nur noch lückenhaft lesbar. Verlustumstände unbekannt.
Inschrift nach GLA Karlsruhe N Mone 109, Mone.2
[– – –]blersa) [– – – / . .]n.b) Wormb [. .]sc) [– – – / ge]richtsd) [– – – / e]helichee) [– – – / . . .]f) Wormbs [– – – / . . .]g) got genad [– – – / anno]h) domini / [MD]XCIIIi) [– – –]
Textkritischer Apparat
- Der Textverlust von Mone durch einen langen Strich auf der Grundlinie gekennzeichnet. Es fehlt offenbar der Vor- und Zuname des Ehemanns im Genetiv.
- Ergänze vermutlich zu [ge]n(annt).
- Ergänze vermutlich zu [de]s.
- Ergänzung nach Vorschlag Mones.
- Ergänzung nach Vorschlag Mones. Zuvor fehlt vermutlich die Berufsbezeichnung des Ehemannes.
- Ergänze vermutlich zu [hausfraw – – – / . . .]. Es fehlt offenbar der restliche Name der Verstorbenen.
- Es fehlt anscheinend nur der Beginn der Fürbitte: [– – – der / sel] oder [– – – / der]. Die Textlücke nach Wormbs nicht zwingend anzunehmen.
- Textlücke nicht zwingend anzunehmen.
- Zur Ergänzung der Jahreszahl vgl. Kommentar.
Anmerkungen
- GLA Karlsruhe N Mone 109, Mone (wie unten).
- Die Textlücken, die im Ms. bis auf eine Ausnahme nicht gekennzeichnet sind, wurden aus dem Inhalt und den offenbar bewußt gesetzten Lücken in der Abschrift erschlossen.
- Negativer Befund in Andermann, Urkunden; Oetling-Kappler, Familien; Regesten und Urkunden; Ruf, Beiträge.
- Vgl. bezüglich des Fürbittformulars dem gott genad/genedig sein wolle o. ä. die jeweils spätesten Belege aus der näheren Umgebung für den Zeitraum bis 1650 in nr. 440 (1607); DI 20 (Karlsruhe) nr. 387 (1624); DI 22 (Enzkreis) nr. 327 (1614); DI 30 (Calw) nr. 369 (1634–1650); DI 57 (Pforzheim) nr. 227 (1609).
- Vgl. die jeweils spätesten Belege aus der näheren Umgebung für den Zeitraum bis 1650 nr. 515 (1632); DI 20 (Karlsruhe) nr. 416 (1646); DI 22 (Enzkreis) nr. 368 (1629); DI 29 (Worms; bis 1700) nr. 720 (1669); DI 30 (Calw) nr. 346 (1631); DI 34 (Bad Kreuznach; bis 1700) nr. 534 (1636); DI 57 (Pforzheim) nr. 232 (1615); DI 60 (Rhein-Hunsrück-Kreis I; bis 1700) nr. 365 (1636).
Nachweise
- GLA Karlsruhe N Mone 109, Mone, Aufzeichnungen Oosthal, fol. 129v.
Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 393† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0039308.
Kommentar
Der Personenname Wormbs, Wormb oder Wurm ist in den bisher veröffentlichten Quellen zur Geschichte der Stadt Baden sonst nicht belegt.3 Fridegar Mone nahm in Anbetracht der verstümmelten Jahreszahl an, daß auf dem Grabstein „wahrscheinlich 1693“1 als Todesjahr gestanden habe. Diese Datierung ist nicht auszuschließen, doch spricht das knappe Formular der Fürbitte, vor allem in der Schreibvariante genad statt gnad, mehr für eine Ergänzung der Jahreszahl zu [MD]XCIII.4 Auch die Verwendung des Begriffs „eheliche Hausfrau“ nimmt ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Inschriften deutlich ab.5