Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)
Nr. 381† Bühl-Kappelwindeck, Städtischer Friedhof, Alban-Stolz-Kapelle 1587?
Beschreibung
Fragment eines Grabmals für Georg (?) von Windeck. Während der Niederlegung der älteren Pfarrkirche zu Bühl im Jahre 1879 in der Mensa des Hochaltars entdeckt.1 Wiederverwendet als Altarplatte in der 1882 geweihten Alban-Stolz-Kapelle auf dem Städtischen Friedhof zu Bühl-Kappelwindeck.2 Hier vermutlich im Zuge der 1961 durchgeführten Restaurierungsarbeiten3 abgegangen. Auf dem hochrechteckigen Steinplattenfragment waren lediglich noch die Konturen einer abgespitzten Ritterfigur in Lebensgröße und am Rand neben wenigen Buchstaben zwei Wörter erkennbar.4
Inschrift nach Reinfried, Grablegen.
Maße: H. ca. 232, B. ca. 116 cm.5
[– – –] de Windeck [– – –]
Anmerkungen
- Vgl. Reinfried, Grablegen 259. Zum Abriß der älteren Bühler Pfarrkirche vgl. Brommer, St. Peter- u. Paulskirche 11.
- Vgl. Reinfried, Inschriften 277 Anm. 4. Zur Alban-Stolz-Kapelle vgl. Coenen, Baukunst 107f.
- Vgl. Coenen, Baukunst 108.
- Vgl. Reinfried, Inschriften 277 Anm. 4.
- Errechnet aus der Angabe „eine 8 Fuß lange und 4 Fuß breite Steinplatte“ in Reinfried, Grablegen 259. Als Näherungswert wurde 1 Schuh = ca. 29 cm gesetzt, vgl. Alte Meß- u. Währungssysteme 53.
- Vgl. Reinfried, Grablegen 258. Zu Johann Heinrich Harrant (gest. 3.7.1727) vgl. Reinfried, Geschichte Bühl 83.
- Vgl. Reinfried, Inschriften 277 Anm. 4. Zu Georg von Windeck und dessen Todeszeitpunkt vgl. Gartner, Die Windecker 37f.
Nachweise
- Reinfried, Stadtpfarrkirche Bühl 6.
- Reinfried, Grablegen 259.
- Reinfried, Bühler Friedhof IV, o. S. (erw.).
- Reinfried, Inschriften 277 Anm. 4.
- Theodor von Glaubitz, Die Burgen Alt- und Neuwindeck mit den Bühler Edelhöfen, in: Bühler Blaue Hefte 5–7 (1960) 22–37, hier 35 (erw.) – Harbrecht, Grablegen 77.
Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 381† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0038102.
Kommentar
Möglicherweise handelte es sich bei dieser figürlich gestalteten Grabplatte um jene „windeckische Statua“, auf die der markgräflich badische Amtmann Johann Heinrich Harrant in einem Bericht vom 11. April 1724 verwies, um zu belegen, daß die Herren von Windeck ehemals Kirchherren von Bühl waren.6 Reinfried datierte die Schriftzüge in das 16. Jahrhundert und nahm an, es könnte dies das Grabmal Georgs von Windeck gewesen sein, der im Oktober 1587 in seinem Bühler Schloß gestorben war.7 Diese hier vorläufig übernommene Zuordnung scheint plausibel, läßt sich aber nicht mehr nachprüfen.