Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)
Nr. 291† Ottersweier, kath. Pfarrkirche St. Johannes d. Täufer 1551?
Beschreibung
Grabplatte für Elisabeth von Windeck, geb. von Reinach. Im Jahre 1573 „bey dem mitler altar“1 lokalisiert, letztmalig 15752 bezeugt. Die Platte war mit zwei Eheallianzwappen unter gemeinsamem Helm versehen.3 Dabei der Sterbevermerk mit Fürbitte. Verlustumstände unbekannt, vermutlich zusammen mit den meisten Grabmälern im Zuge der Baumaßnahmen von 1723/24 abgegangen.4
Inschrift nach FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch.
Anno dominj . 1551 . Sambstaga) nach vnnser Frouwen tag, der gepurth, vf den 10(ten).b) tag desz Monatz Septemberc) Starb die Ersam . vnnd Edel Frauw Elisabethd) vonn Windeckhe) geporne vonn Rinachf), Desz Edlen . vnd Vesten Jacoben von Winndecksg) eheliche gemahel gewessen, Deren Gott gnedig vnnd barmhertzig sein wölleh). Amen.
Datum: 12. September 1551 (?).
Windeck, Reinach.5 |
Textkritischer Apparat
- Sampstags Verzaichnüs.
- Über der 0 im Ms. ein Kürzungshaken. Lies vermutlich 12(ten)., vgl. Kommentar.
- Septembris GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch.
- Elizabeth Verzaichnüs.
- Windeck GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch.
- rinach: Verzaichnüs; Reinach GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch.
- Windeck Verzaichnüs; Windeckhs GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch.
- sein wölle] welle sein Verzaichnüs.
Anmerkungen
- PfA Ottersweier A 34, Verzaichnüs, fol. 9r.
- Vgl. FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 57r.
- Vgl. die Wappenskizze ebd.
- Vgl. Reinfried, Pfarrei Ottersweier 55.
- Nach Wappenskizze in FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 57r und PfA Ottersweier A 34, Verzaichnüs, fol. 9r. Hier der rechte Schild linksgewendet. Helmzier (linksgewendet): Windeck (gekrönter Jungfrauenrumpf mit Büffelhörnern anstelle der Arme; auf dem Kleid ein Schrägbalken).
- Vgl. Europ. Stammtafeln NF, Bd. 11, Taf. 117 (hier zu Elisabeths Eheschließung falsche Angaben).
- Vgl. Gartner, Die Windecker, o. S. (hinterer Klappeinband); Regesten von Windeck 209 nr. 770. Zu Jakob von Windeck vgl. Gartner, Die Windecker 34–36.
- Vgl. nr. 322.
- Vgl. Taschenb. d. Zeitrechnung 159 Taf. 8. Der 10. September fiel in den Jahren 1552, 1558 und 1569 auf den Samstag nach Mariae Geburt, vgl. ebd. 197 Taf. 27; 183 Taf. 20.
Nachweise
- PfA Ottersweier A 34, Verzaichnüs, fol. 9r.
- FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 57r.
- GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch, fol. 47r.
- Reinfried, Grablegen 257 (nach Verzaichnüs).
- Stadtgesch. Inst. Bühl o. Sig., Fauler, Repertorium, fol. 15r (nach Verzaichnüs).
- Harbrecht, Grablegen 76 (nach Verzaichnüs).
- Regesten von Windeck 210 nr. 778 (nach FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch).
Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 291† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0029107.
Kommentar
Elisabeth war die Tochter Hans Wilhelms von Reinach zu Fröningen (Elsaß, dép. Haut-Rhin) aus dessen erster Ehe mit Kunigunde von Sulz.6 Sie wurde im Jahre 1550 die Frau Jakobs von Windeck, des Sohnes Wolfgangs von Windeck und Johannas von Thann.7 Merkwürdigerweise ist ihre Ehe noch auf einer Wappentafel von 1563 bezeugt, obwohl Elisabeth zu dieser Zeit offenbar seit über zehn Jahren tot war.8 Aufgrund der widersprüchlichen Angaben zu ihrem Sterbetag innerhalb der Inschrift läßt sich allerdings nicht entscheiden, ob das Todesjahr richtig überliefert ist, da 1551 der Samstag nach Mariae Geburt (8. September) auf den 12. und nicht den 10. September fiel.9