Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 122 Weisenbach, kath. Friedhofskapelle St. Wendelin 1494

Beschreibung

Spitzbogenfenster. Außen auf der Südseite der Kapelle. Das Gewände ist aus einzelnen nach innen abgeschrägten Quadern zusammengesetzt. Rötlicher Sandstein, rötlich gefaßt. Auf den Schrägseiten der beiden Scheitelsteine die eingemeißelte Jahreszahl. Darunter auf dem Maßwerk des zweibahnigen Fensters1 die ebenfalls eingemeißelte Jahreszahl 1979.

Maße: H. ca. 300, B. 159, Zi. ca. 10–15 cm.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. · 1494a) ·

Kommentar

Der Schaft der 1 ist oben und unten umgebrochen. Beide 4 sind schlingenförmig, wobei das freie Ende des rechten Bogens jeweils etwas verlängert und nach innen eingebogen ist. Der Bogen der 9 ist offen und unten hakenförmig umgebogen. Die Jahreszahl flankieren paragraphzeichenförmige Quadrangel.

Die Inschrift datiert die Errichtung der ersten Weisenbacher Pfarrkirche, nachdem die frühere Filialgemeinde von Gernsbach 1489 endgültig selbständig geworden war.2 Turm und Langhaus fielen 1779 dem Abriß zum Opfer. Der verbliebene Chor erhielt im 19. Jahrhundert einen neugotischen Anbau im Osten und im Süden westlich des Fensters eine Grabkapelle für den Werkmeister und Weisenbacher Bürger Johann Belzer (gest. 1868).

Textkritischer Apparat

  1. Zwischen der ersten 4 und der 9 die Scheitelfuge.

Anmerkungen

  1. Vgl. zu der hier eingesetzten Scheibe mit einer Kreuzigungsszene nr. 410.
  2. Vgl. zur Baugeschichte Kdm. Rastatt 365–367; Weisenbach 58f.; Weber (wie unten) 51–64; zu den kirchlichen Verhältnissen siehe Landkreis Rastatt, Bd. 2, 536f.

Nachweise

  1. RP Karlsruhe (Denkmalpflege) I/232, Brief v. 5.2.1860, o. S.
  2. Kdm. Rastatt 366.
  3. Max Weber, Die Wendelinuskapelle in Weisenbach, in: Um Rhein und Murg 7 (1967) 51–64, hier 60, 64.
  4. Kunitzki, Gernsbach 102.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 122 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0012203.