Inschriftenkatalog: Aachen (Dom)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 31: Aachen (Dom) (1992)
Nr. 20 Dom, Schatzkammer um 10201)
Beschreibung
Buchdeckel aus Goldblech. Im Zentrum der kreuzförmig aufgeteilten Deckelfläche eine byzantinische Elfenbeintafel des 10. Jh. mit Halbfigur der Hodegetria. Um sie herum vier hochrechteckige Felder mit den Evangelistensymbolen und vier Querrechtecke mit getriebenen Szenen aus dem Leben Jesu (Geburt, Kreuzigung mit Longinus und Stephaton, Frauen am Grabe, Himmelfahrt). Die z. T. stark zerdrückten Reliefs sind voneinander durch Stege getrennt, die mit Edelsteinen und Zellenschmelzen besetzt sind. Buchstaben des Titulus von hinten getrieben.
Maße: H. 30,8, B. 23,7, Bu. 0,2 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
(IESVS CHRISTVS)a)
Textkritischer Apparat
- IHC XPC.
Anmerkungen
- Datierung nach Elbern (Jahrtausend, S. 71) und Grimme (Domschatz).
- Als Rückseite des Einbandes diente wohl von Beginn an der silberne Buchdeckel, der ab 1870 als Vorderseite verwendet wurde (Schnitzler, Fulda oder Reichenau, S. 45).
- Schnitzler, a. a. O., S. 45–53; Elbern, Jahrtausend, S. 71; Grimme, Domschatz.
- W. Otto, Reichenauer Goldtreibarbeiten, Zs. für Kunstgeschichte XIII, 1950, S. 39–67 (45); Werdendes Abendland, Nr. 266.
Nachweise
- Grimme, Domschatz Nr. 24 u. Tf. 22.
- H. Schnitzler, Goldaltar, Abb. 30.
- Goldschmidt/Weitzmann, Elfenbeinskulpturen II, Nr. 129 und Tf. XLVII.
- Weisweiler/Richter, Kunststadt Aachen Abb. S. 47.
Zitierhinweis:
DI 31, Aachen (Dom), Nr. 20 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di031d001k0002002.
Kommentar
Der Buchdeckel entstammt derselben Werkstatt wie die goldene Altartafel (Nr. 21). Er bildete bis 1794 die Einbandvorderseite des karolingischen Evangeliars.2) Als Entstehungsort werden Fulda3) oder die Reichenau4) vorgeschlagen.