Inschriftenkatalog: Aachen (Dom)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 31: Aachen (Dom) (1992)
Nr. 98 Dom, Kreuzgang (früher Dechanei) 1534
Beschreibung
Türsturz mit Bauinschrift von einem der Dechaneigebäude, nach dem 2. Weltkrieg in die Südmauer des Kreuzgangs eingefügt. Blaustein. In der Mitte des tympanonförmigen Steines glockenförmige Vertiefung mit Wappen und Protonotarshut. Rechts und links davon Text und Jahreszahl. Als Worttrenner dienen paragraphenförmig ausgezogene Vierkantpunkte.
Maße: H. 50, B. ca. 130, Bu. 4,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
1534 / Ihesu · chr(ist)o · divoq(ue) oeswaldo · mar(tyri)a) / regi · Jo(hannes) · Schoe(n)royd decanus · Aquen(sis) / sacellu(m) · hocb) · A fu(n)damentis · erexit
Übersetzung:
Jesus Christus und dem Hl. Märtyrer König Oswald hat Johannes Schönrad, Dechant von Aachen, diese Kapelle von den Fundamenten auf errichtet.
Schönrad/della Rovere |
Textkritischer Apparat
- et add. Buchkremer.
- Bei h Loch im Stein.
Anmerkungen
- Vgl. zum Fundort und zur Person Nr. 93.
- Gatzweiler, S. 114.
- Buchkremer, a. a. O. Der Oswaldaltar ist 1215 erstmals urkundlich belegt (Meuthen, Aachener Urkunden, Nr. 207).
Nachweise
- Buchkremer, Dechanei, S. 47.
Zitierhinweis:
DI 31, Aachen (Dom), Nr. 98 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di031d001k0009801.
Kommentar
Das spitz zulaufende Majuskel-A mit gebogener linker Haste und weit nach links überstehendem Deckstrich wiederholt sich in ähnlicher Form in allen Türsturzinschriften aus der Amtszeit des Dechanten Schönrad.1) Die liturgischen Handschriften des Marienstifts verzeichnen seit dem 13. Jh. die Verehrung des Hl. Oswald2), dem wohl von Beginn an die Kapelle bzw. ein Altar in der Dechanei geweiht war, da ein Oswaldaltar im Dom nicht nachweisbar ist.3)