Inschriftenkatalog: Aachen (Dom)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 31: Aachen (Dom) (1992)
Nr. 86 Wien, Weltliche Schatzkammer um 1500
Beschreibung
Buchdeckel des karolingischen Reichsevangeliars. Silber getrieben und vergoldet. Versehen mit dem Meisterzeichen des Hans von Reutlingen (vgl. Anhang Nr. 2) und der Aachener Stadtbeschau. In der Mitte unter einem großen Rundbogen der segnende Gottvater auf dem Thron. An den Seiten unter kleineren Bögen der Verkündigungsengel und Maria am Betpult. In den Ecken Rundmedaillons mit den Evangelistensymbolen. Engel und Adler in den oberen Ecken halten stark geschwungene Spruchbänder mit eingravierten Inschriften in den Händen bzw. in der Klaue. In (B) keilförmiges Trennornament. Eine Kopie des Buchdeckels befindet sich im Besitz der Stadt Aachen.
Maße: H. 32,4, B. 24,9, Bu. 0,4 cm.
Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.
- A
S(ANCTVS)a) MATHEVS
- B
S(ANCTVS)a) · IOHANNES
Textkritischer Apparat
- Kürzungszeichen fehlt.
Nachweise
- Grimme, Domschatz, Tf. 143.
Zitierhinweis:
DI 31, Aachen (Dom), Nr. 86 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di031d001k0008600.
Kommentar
In den Beischriften werden als typische Elemente der frühhumanistischen Kapitalis retrogrades N, A mit gebrochenem und H mit ausgebuchtetem Querstrich verwendet.
Das Evangeliar befand sich bis 1794 im Aachener Münsterschatz.