Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 16 St. Nikolai 1.H.14.Jh.

Beschreibung

Grabplatte für Gertrud N. N. (A). Kalkstein. Im zweiten Joch des nördlichen Chorumgangsbereichs.1) Oberfläche der hochrechteckigen Platte stark abgetreten, rechte untere Ecke ausgesägt. Zwei weitere Ecken fehlen ganz oder teilweise, die Ausführung der Eckverzierungen ist daher nicht mehr zu erkennen.2) Die ehemals möglicherweise nur dreiseitig umlaufende Inschrift A ist eingehauen. Im Vergleich zu dieser Ausrichtung der Grabplatte um 180° gedreht zwei Bischofsstäbe als Besitzzeichen der Nikolaikirche, zum älteren, abgetretenen Zeichen die eingehauene Nummerierung B, zum jüngeren rechts daneben C.

Maße: H. 223 cm, Br. 115 cm. Bu. 5 cm (A).

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien (A).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    Ann[o] d(omi)ni M ccc [..] ‎/ i(n) die s(an)c(t)i vit[i] o(biit) ghertrudis v[xor – – –] ‎/ [– – –]ta[.]e(n) dicti

  2. B

    37

  3. C

    49

Übersetzung:

(A) Im Jahr des Herrn 13(..) am Tag des heiligen Vitus (15. Juni) starb Gertrud, Ehefrau des (...), genannt (...).

Kommentar

Inschrift A zeigt eine frühe Form der gotischen Minuskel, hier eingehauen. v ist mit Schrägschäften ausgeführt, der linke Schaft nach oben verlängert. Die breiten Buchstaben weisen sehr kurze Oberlängen, unten stumpf endende Schäfte von i, n und u, ferner – soweit noch erkennbar – generell wenig ausgeprägte Brechungen auf.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 129.
  2. Sicher ist, dass es sich nicht um Evangelistensymbole handelt; möglicherweise Hausmarken.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 16 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0001608.