Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 52: Stadt Zeitz (2001)
Nr. 6 Messerschmiedestraße 15 1. H. 13. Jh.
Beschreibung
Quaderstein. Sandstein. In der rechten Wand des Hausflurs. Die eingehauene Inschrift bedeckt in zwei Zeilen den an der Oberkante leicht gewölbten, sich nach unten verjüngenden Stein. Der ursprüngliche Standort des Steins konnte nicht festgestellt werden. Möglicherweise gehörten ein weiterer Stein oder weitere Steine zur Inschrift. Der Stein kann in einem Kreuzgang (des Doms; vielleicht aber auch in der nahe gelegenen Alten Nikolaikirche oder im Franziskanerkloster) seinen Platz gehabt haben.
Maße: H. 15,5 cm; B. 38,5–45,0 cm; Bu. 3,7–4,0 cm.
Schriftart(en): Romanische Majuskel.
UXSORa) · H · MAGI/STRI · COQUINE
Übersetzung:
Ehefrau des (.) Magisters Koch.1)
Textkritischer Apparat
- Sic!
Anmerkungen
- Möglicherweise auch mit „Küchenmeister“ zu übersetzen. Zum Amt des bischöflichen Küchenmeisters vgl. Wießner, Das Bistum Naumburg 1,1, S. 235. Die Übersetzung „Koch“ stützt sich auf den in Zeitz seit der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts nachgewiesenen Familiennamen Koch, vgl. Müller, Bürger, S. 19.
- Für die Analyse und Datierung der Inschrift sei R. Fuchs, Mainz, gedankt.
- Vgl. DI 29 (Worms), Nr. 37, 66, 108, 109, 130.
Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 6 (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0000608.
Kommentar
Der Schriftbefund deutet in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Da die Buchstaben wenig Durchformung zeigen, ist eine spätere Entstehungszeit nicht auszuschließen. Nur das E hat einen Abschlußstrich, wenige Bögen zeigen Schwellungen, das A ist fast rechteckig.2) Buchstabeneigenarten (wie Unterschiede in der Größe der Buchstaben, ihre unregelmäßige Stellung) lassen sich auch durch das Einhauen in einen im Baukörper sitzenden Stein erklären.
Beispiele von Namen als Gedenk- oder Sterbeinschriften finden sich u. a. in Worms.3)