Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 105 Stadtmuseum/Andreasstift? 1321
Beschreibung
Grabplatte der Katherina, Tochter des Conrad zum Rosenbaum. Platte im Boden der Südwestecke des Kreuzganges. Hochrechteckige Platte aus hellgelbem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien (A); im Spiegel längs monumentaler Namenszug (B). Rand und Oberfläche bestoßen und abgewittert.
Maße: H. 210, B. 117, Bu. 9 (A), 27 cm (B).
Schriftart(en): Gotische Majuskel (A, B).
- A
+ ANNO · D(OMI)NI · M · / CCC · XXI · IN · DIE · YPOLLITI · MART(YRIS) / · O(BIIT) · KATHERIN[A] / · FILIA · CVNRADI · ROSEBOVME
- B
· KATHERINA ·
Datum: 13. August 1321.
Anmerkungen
Nachweise
- Mus.Inv. MG Nr. 7.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 105 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0010504.
Kommentar
Die zeitgenössischen Majuskeln fallen ins Auge durch das Nebeneinander von unter die zu denkende Zeile reichenden Cauden bei zwei R und K und H des Monumentalnamens sowie von rechtwinklig abbiegenden und aufgeschwellten Cauden bei A, M, N und teilweise R der Umschrift. Besonders auffällig sind die rechtwinklig abgeknickten und geschwellten Cauden der N. An weiteren Besonderheiten sind zu verzeichnen mehrfach breite achsensymmetrische kapitale A und unziales D in DIE.
Katherina war wohl die Enkelin des 1292 verstorbenen Conrad Rosenbaum, der in Hochheim begraben lag und dessen Sohn ebenfalls Conrad hieß.1) Herkunft der Grabplatte aus Hochheim ist daraus aber nicht automatisch abzuleiten. Als ursprünglicher Standort kommt vielmehr das Andreasstift in Betracht, da die Platte nicht in älteren Fundberichten auftaucht, wie das auch für andere Platten aus St. Andreas zutrifft, und die Anwendung von Monumentalnamen dort zu 1319 belegt ist.2).