Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 602 Bad Dürkheim, Schloßkirche, aus Worms 1602

Beschreibung

Widmungsinschrift auf einer Abendmahlskanne. Im Kirchenschatz der evangelischen Schloßkirche, in Worms hergestellt. Auf der bauchigen Wandung der Deckelkanne aus Weißsilber zwei Wappen, darunter Inschrift und Jahreszahl (A); auf derselben Linie als Beschauzeichen der Wormser Schlüssel1) und das Meisterzeichen des Hans Berger (B), wiederholt unter dem Deckel. Schlichte Kanne mit rundem Fuß, auf dem Deckel Putto und zwei Pferdeköpfe, Karyatide als Griff. Inschrift und Jahreszahl jeweils von Ranken flankiert, Quadrangeln als Worttrenner.

Maße: H. 38, Dm. (Fuß) 13,8, Bu. 0,5 (A), 0,4 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. A

    AEDI · DV̈RCKHEIMENSIa) · SACER / 1602

  2. B

    H(ANS) B(ERGER)b)

Übersetzung:

Der Dürkheimer Kirche geweiht. 1602.

Wappen:
Leiningen-Dagsburg-Aprémont; Pfalzgrafen bei Rhein und Herzöge von Zweibrücken.2)

Kommentar

Die ausweislich der Wappen von dem Ehepaar Emich XI. Graf von Leiningen-Dagsburg (1562-1607) und der Maria Elisabeth (1561-1629), Tochter des Pfalzgrafen bei Rhein und Herzogs von Zweibrücken Wolfgang,3) gestiftete Abendmahlskanne wurde wie andere Ausstattungsstücke der damals schon evangelischen Dürkheimer Schloßkirche in Worms,4) und zwar von dem Meister Hans Berger, hergestellt. Die Wahl des Goldschmiedes Hans Berger in den Gemeinen Rat von 15675) betraf wohl den Vater des Meisters.

Textkritischer Apparat

  1. Vor ENSI kleine Lücke.
  2. Die Initialen ligiert.

Anmerkungen

  1. Beschauzeichen: Rosenberg Nr. 4921; Meisterzeichen Nr. 20, 0,4 cm; bei Scheffler Zeichen Nr. 898.
  2. Jeweils viergeteilt mit Herzschilden.
  3. Brinckmeier, Genealogische Geschichte I 272; aufwendiges Epitaph von 1605 in der Schloßkirche von Bad Dürkheim.
  4. Vgl. Nr. 678 u. 709f. (1631, 1658, 1660).
  5. Kraus, Quellen II 127; Scheffler 762 Nr. 14.

Nachweise

  1. Rosenberg III Nr. 4929.
  2. Worms, Stadtmuseum, Mappe Zünfte.
  3. Scheffler, Goldschmiede Hessen 763 Nr. 18.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 602 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0060202.