Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 431 Stadtmuseum, aus Kloster Mariamünster 1543
Beschreibung
Grabplatte der Äbtissin Margaretha Halpquart. Innen an der Wand des nördlichen Seitenschiffs der Andreaskirche, 3. Stein von Osten, aus Mariamünster, 1892 als Kanalplatte zwischen Kämmererstraße und Färbergasse gefunden, dann im Paulusmuseum.1) Hochrechteckige Platte aus hellgelbem Sandstein, teils rot gestrichen, mit Umschrift auf nach außen mit Linie abgegrenzter Leiste; im vertieften Mittelfeld Figur der Verstorbenen in Nonnenkleidung mit Schleier, Buch und Stab, dargestellt auf einem bequasteten Kissen ruhend, das mit zwei geflügelten Puttoköpfen geschmückt ist. Bruch in der Mitte ausgebessert, geringfügig bestoßen, Rand ausgebessert.
Maße: H. 221, B. 86,5, Bu. 6,5 cm.
Schriftart(en): Fraktur.
An(n)o d(omi)ni · 1543 · vii / Kalendas maij obijt venerabi[l]is d(omi)na margareta halpquaert[in] / de wormatia abba/tissaa) h(uius) dom(us)b) que felicit(er) rexitc) · 12 · an[(no)s] c(uius) a(n)i(m)a req(ui)escat in Pace Ame(n)d) ·
Datum: 25. April 1543.
Textkritischer Apparat
- tissa fehlt Weckerling, abbat/issa Mus.Inv.
- v9 dur Mus.Inv.
- felicitrer. i.c. Mus.Inv.
- Fehlt Mus.Inv.
Anmerkungen
- Weckerling.
- Vgl. Nr. 438.
- Würdtwein, Monasticon Wormatiense II fol. 70.
Nachweise
- Helwich, Syntagma 20.
- Weckerling, Grabdenkmäler 231 Nr. 4.
- Mus.Inv. MGA Nr. 3.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 431 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0043103.
Kommentar
Die Fraktur der Inschrift enthält zwar noch Anklänge an Gotisches, besticht aber ebenso wie die des Geudergrabsteines von 1548 durch ihre saubere Linienführung und Klarheit der Buchstabenbildung.2) Die Auflösung der gotischen Brechungen zu Rundungen führt teilweise zu der humanistischen Minuskel ähnlichen Formen. Es handelt sich um die zweite Wormser Steininschrift, die ganz in Fraktur gehauen ist. Früher sichtbare Vertiefungen am oberen Rand des Steines sollen anzeigen, daß der Stein schon in Mariamünster an der Wand stand.1)
Die Nachricht bei Würdtwein über Margaretha Halpquart, „terrena reliquit octava Septembris anno Domini 1543“,3) bezieht sich nicht auf den auf dem Grabstein angegebenen Todestag.