Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 415 Stadtmuseum, aus Dombereich(?) 1527/18. Jh.
Beschreibung
Grabplatte einer unbekannten Person, im 18. Jahrhundert nochmals verwendet. Im Hof, im westlichen Teil vor Steinen an der Stadtmauer angelehnt, möglicherweise ehedem Brunnenabdeckung im Hof des im Kriege zerstörten Dompfarrhauses in der Andreasstraße.1) Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien (A), oben im Feld Monumentalbuchstaben (B), darunter zehnzeilige Inschrift der Zweitverwendung (C). Als Worttrenner teilweise Doppelpunkte. Oberfläche verwittert und stark bemoost, am Rand ausgebrochen, teils tiefe Löcher.
Teilweise gelesen von Foto.2)
Maße: H.(erh.) 202, B. 89,5, Bu. 8 (A), 23 (B), 4 cm (C).
Schriftart(en): Gotische Minuskel (A), gotische Majuskel, sehr spät (B), Kapitalis des 18. Jh.s (C).
- A
Istuda) : [...u]es : [basr..] / levita[. : sepu]lchrum [.....p]ore[(..)] : vi[... / .......... / .] astraa) : colit · Obiit · 1527b) · nouembris · 12 ·
- B
JB
- C
HIC / QUIESCIT / [.......NUS] RAAB / [....]CONUS / [.....] CAT[H] / [......]S / [.......]BRIS / [..........] / [...T..UL..] / R(EQUIESCAT) I(N) P(ACE)
Übersetzung:
Jenes Grab .... (und) bewohnt den Himmel, ... starb 1527 am 12. November.
Textkritischer Apparat
- Mus.Inv. hat nur: Anno domini ... alixa colit, dann i.W. korrekt.
- 1521 ebd.
Anmerkungen
- Vgl. Vermerk auf einem Zettel im Magazin des Museums und bei Notizen ebd. in der Mappe – Grabsteine; die Bemerkung „von Steinach“ zum Foto StA Worms Neg.Nr. F 1131/18 ließ sich nicht erklären.
- Foto wie Anm. 1.
- Vgl. oben S. XCVIIf.
Nachweise
- Mus.Inv. MGH Nr. 17.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 415 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0041503.
Kommentar
Die nur teilweise in deutlichen Konturen lesbare Minuskel enthält u mit überschriebenem o und wie die spätere Inschrift schon i-Punkte.
Es könnte sich bei beiden Verstorbenen um Geistliche am Domstift gehandelt haben; die beiden mit der ersten Inschrift zeitgleichen Monumentalbuchstaben bilden kein Monogramm, sondern gehören zu einem Grabkennzeichnungssystem.3)