Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 335 Stadtmuseum, aus Domkreuzgang 1494
Beschreibung
Stifterinschrift des Bischofs Ruprecht II. von Regensburg aus dem Hause Pfalz-Simmern. Oben in der Wand des nördlichen Seitenschiffs der Andreaskirche eingemauert, 2. Schlußstein von Osten, früher am Storchenturm in Herrnsheim, aus dem Domkreuzgang; 1960 vom Stadtmuseum angekauft.1) Runder roter Sandstein mit Umschrift; in von Astwerk gerahmtem Mittelfeld Wappen. Am Rand bestoßen; Farbreste unbekannter Zeitstellung sind vor allem in den wittelsbachischen Rauten erkennbar. Die Inschrift beginnt links unten.
Maße: Dm. 85, Bu. 3 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
An(n)o · d(omi)ni · Milesimo quatringentesimo 9 · 4 · Rupertus · dei · gr(ati)a · ep(iscopu)s · Ratisbon(ensis) [· comes]a) · palatin(us) · rheni · dux · bauarie · Co = mesb) · jnc) · Spanhey(m)
viergeteilt von Bistum Regensburg (1 u. 4, gekreuzte Schlüssel); Pfalz (Löwe); Baiern (Rauten); Herzschild Sponheim. |
Textkritischer Apparat
- Die zwingende Ergänzung ist nur bei gekürztem Ratisbonensis möglich.
- Sic.
- zu Schmitt; die u soweit sonst erkennbar mit überschriebenem o.
Anmerkungen
- Schmitt u. Illert, Tätigkeitsbericht 1960, S. 113.
- Vgl. Nr. 293f., siehe auch Nr. 329.
- Europäische Stammtafeln NF I Taf. 27.
Nachweise
- Kautzsch, Dom Taf. 111h.
- Schmitt, Bildwerke 283 Nr. 11.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 335 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0033502.
Kommentar
Wie bei anderen Schlußsteinen des Domkreuzganges wurden bei der entwickelten gotischen Minuskel fremde Versalien verwandt, die neben Brechungen auch frakturähnliche Merkmale und Zierstriche enthalten. Das kleine a ist in der Mitte geschlossen, ähnlich wie bei zwei Steinen aus der Magnuskirche.2)
Außer der kurpfälzischen Hauptlinie leistete auch ein Mitglied des Hauses Pfalz-Simmern einen Beitrag zum Bau. Ruprecht Pfalzgraf von Simmern war der Sohn Friedrichs I. und der Margarete von Geldern; von 1492 bis zu seinem Tode 1507 amtierte er als Bischof von Regensburg.3)