Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 51† Martinsstift 1280?/1300
Beschreibung
Verlorene Grabplatte des Jakob von Heuchelheim und seiner Frau Hedwig. Im Boden der ehemaligen Vorhalle, 5. Stein von Norden.1) Hochrechteckige Sandsteinplatte mit Umschrift zwischen Linien (A), weiterer innerer Umschrift der Zweitverwendung (B), im Feld Monumentalname (C) und Grabmarkierungsbuchstabe (D). Schon zur Zeit der Fotoaufnahme stark bestoßen und besonders am Rand abgewittert.
Nach Foto.2)
Schriftart(en): Gotische Majuskel, vor 1300 (A,C) gotische Majuskel (B,D?).
- A
+ ANNO D(OMI)NI M / CC[L]XXX ·a) [..... / .......... / ..........N..........]b)
- B
+ ANNO · D(OMI)NI / MCCC · IN UI[GILIA]c) BE[ATI / ........]ANI / O(BIIT) · HEDEWIG · M(ULIE)R · EI(US) [.M]d)
- C
IA(COBUS) D(E) · HVCH(ILHEIM)
- D
A
Textkritischer Apparat
- Nach einem möglichen Worttrenner nicht lesbare Konturen.
- Beiderseits des N Buchstabenreste, am Ende vielleicht die Silbe HEI(M).
- Mit unbekannter Kürzung. Mus. Inv. las DIE .. / ..... / .. BEDE · WIGMI · EB · M ·
- Zwei weitere Buchstaben, die wie VM aussehen, jedenfalls nicht eindeutig die Silbe DEM erkennen lassen; es könnte sich auch um die Buchstabenfolge AM handeln, wobei das A wie beim Monumentalbuchstaben mit einem schrägen Mittelbalken versehen wäre, allerdings ist schlichtes AM(EN) für jene Zeit als Fürbitte sonst nicht bezeugt.
Anmerkungen
- Foto im StA Worms Neg.Nr. F 1779/21.
- Ebd. Neg.Nr. F 1779/31.
- Vgl. oben S. XCVIIf.
- Liber animarum S. Martini fol. 22v; fol. 63 ein gleichnamiger Kanoniker verzeichnet.
- Boos, UB I 306 Nr. 463.
Nachweise
- Mus.Inv. o.Nr. (B).
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 51† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0005101.
Kommentar
Die Beschädigungen lassen leider nur wenige Schrifteigentümlichkeiten erkennen, so daß die zeitliche Einordnung der monumentalen Inschriften C und D erschwert ist. Der Name müßte aber zusammen mit der frühesten Inschrift entstanden sein, der Buchstabe könnte aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammen.3)
Ohne Todesjahr ist unter dem 5. März ein „Jacobus de Huchilheim miles“ im Seelbuch verzeichnet; der dort vorangestellte Buchstabe A hat mit der Grabmarkierung nichts zu tun.4) Eine Urkunde von 1294 nennt einen Johann von Hochheim – oder doch von Heuchelheim? –, Sohn einer Witwe Hedwig.5)