Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 882 Domhof 1650

Beschreibung

Grabtafel für den Kanoniker Anton Jakob Fugger, an der Südwand im vierten Joch von Westen, oben. Rotmarmor. Im unteren Teil der Platte in querovalem Medaillon Wappen, darüber acht Zeilen, vertieft. Vormaliger Standort in der Andreaskapelle1).

Maße: H. 68 cm, B. 54 cm, Bu. 2,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. R(EVERENDISSI)MOa) AC ILL(VSTRISSI)MOa) D(OMINO) D(OMINO) ANTONIO IACOBO FVGGERO / COMITI IN KYRCHBERG ET WEISSENHORN et(cetera) / D(OMINO) IN OBERNDORFF etc(etera) CAN(ONICO) DIGNIS(SI)MOa) PASSAVIENSIb) / AC PRAEPOSITOc) AD D(OMVM) PETR(I) IN PELAGIO / AVGVSTAE VIND(ELICORVM) ILL(VSTRISSI)MId) D(OMINI) D(OMINI) COMITES FVGGERI / FRATRES PRO MEMORIA HOC POSVERE / OBYT A(NNO) SALVTIS M . D . C . L . / DIE . VI . AVGVSTIe) .

Übersetzung:

Dem hochwürdigsten und erlauchtesten Herrn, Herrn Anton Jakob Fugger, Grafen zu Kirchberg2) und Weißenhorn3) und Herrn in Oberndorf4) usw., würdigsten Kanoniker zu Passau und Propst zu St. Peter am Perlach zu Augsburg, setzten die Brüder, die erlauchtesten Herren Grafen Fugger, zum Gedächtnis dieses (Denkmal). Er starb im Jahre des Heils 1650, am sechsten Tag des August.

Wappen:
Fugger5).

Kommentar

Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. LIV; zum Inschriftenträger bzw. zur Inschriftenart vgl. Einleitungskapitel S. LXI.

Anton Jakob war der Sohn des Anton Fugger zu Oberndorf und der Elisabeth Fugger zu Kirchberg. Er wurde am 20. August 1610 geboren, schwor 1626 in Passau auf und wurde 1624 Propst zu St. Peter am Perlach in Augsburg und Kanoniker zu Augsburg6). Das Sterbebuch des Domes verzeichnet seine Bestattung unter dem 08. August 16507). Bei den stiftenden Brüdern handelt es sich vermutlich um Franz und Marcus Octavian8).

Textkritischer Apparat

  1. MO hochgestellt.
  2. Erstes S in langer Form.
  3. S in langer Form.
  4. MI hochgestellt.
  5. Anfangsbuchstaben bei tragenden Worten vergrößert; Worttrenner in Form eines Dreicks bzw. Quadrats auf der Grundlinie, bei der Jahreszahl in Form von zwei übereinander stehenden kurzen Linien.

Anmerkungen

  1. Laut UBM 2o cod. ms. 397 auf der rechten Seite an der Wand (Südwand?), neben dem Epitaph für Ludwig Ebm (vgl. Nr. 434†); StBP Hist. eccl. 130 VII gr zitiert den Standort nach Clm 1302.
  2. Kirchberg, heute Oberkirchberg, Gde. Illerkirchberg, Lkr. Alb-Donau/BW.
  3. Weißenhorn, Lkr. Neu-Ulm.
  4. Oberndorf a.L., Lkr. Donau-Ries.
  5. Bay 11.
  6. Vgl. Krick, Domstift 74; ders., Stammtafeln 44 D, 105.
  7. Nebinger, Totenbuch 116.
  8. Vgl. auch Nr. 851.

Nachweise

  1. Clm 1302, p. 71; UBM 2o cod. ms. 397, fol. 50r; BZAR Gen. 1279, Heft 1 p. 35; SASR HV NL Wimmer 14b; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 53; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 53; Kdm Passau 122; Krick, Domstift 271 Nr. 162.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 882 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0088204.