Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 864 Heilig-Geist-Spital, Kirche 1643

Beschreibung

Grabplatte für Anna Trappmann, an der Südwand, zehnte von Westen, oben. Rotmarmor. Einfacher Profilrahmen mit abgerundeten Außenkanten. An den Langseiten teilweise behauen, rechte obere Ecke ergänzt, der untere Teil, wohl mit Darstellung, fehlt heute; vertiefte Rahmenlinie mit Ansätzen der Ritzzeichnung unter der letzten Schriftzeile noch sichtbar.

Maße: H. 102 cm, B. 42 cm, Bu. 8 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© Universität Passau Lst. f. mittelalterliche Geschichte [1/1]

  1. Alhie Lig[t begraben]a) / Des Ehrnu(e)ste[n vnd]a) / Wollweisen Her[rn]a) / Wilhelm Trapman Burge[r]=/maisters alda in Passaw : / gewesten Hausfrauen An=/na Trapmanin Seelige, / Welche in Gott seeligelich / Entschlaffen, den 15 februar(ii) / Anno 1643 · Gott wölle / Ihr, vnd allen abgstorbe(ne)n, / Christglaubigen Seelen die, / Ewige Ruehe verleiche(n) Ame(n)

Kommentar

Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. LVII.

Anna Trappmann heiratete nach 1595 den Spezereienhändler Wilhelm Trappmann. Wilhelm Trappmann war ein Sohn des Ratsbürgers Arnolt Trappmann und ein Bruder des Bürgermeisters Conrad Trappmann. Entgegen der Behauptung in der Inschrift ist er selbst zwar als Rechtssprecher in der Stadt und als Ratsbürger, nicht jedoch als Bürgermeister zu belegen. Aus der Ehe mit Anna ging eine Tochter Elisabeth hervor, die am 18. Januar 1644 den bischöflichen Kammerdiener Marcus Müller heiratete. Wilhelm Trappmann gehörte seit 1601 der Schiffsbruderschaft und seit 1604 der Waagbruderschaft an1). Er besaß 1636/38 ein Haus in der Schustergasse und ist am 30. April 1651 im Alter von 81 Jahren verstorben.

Textkritischer Apparat

  1. In eckigen Klammern Text des bei einer Restaurierung angesetzten Teils, t der ersten und r der dritten Zeile durch Mörtelausbesserung verdorben; dunklere Farbe des Steins, Zeilenflucht gegenüber dem Haupttext verschoben, Materialstärke nur ca. 3 cm gegenüber ca. 15 cm der Platte.

Anmerkungen

  1. Vgl. Eichhorn, Beichtzettel 213, 381, 383.

Nachweise

  1. SASR HV NL Wimmer 14b; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 315; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 315.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 864 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0086406.