Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 825 Niedernburg, Kreuzgang 1632

Beschreibung

Epitaph für den kaiserlichen Diener Christoph Scheffelmayr zu Scheffelhof, seine Ehefrau Katharina, geb. Schiel, und beider Tochter Maria Elisabeth, im Südflügel an der Südwand im dritten Joch von Westen. Rotmarmorplatte mit Kalksteineinsatz. Geschwungener Aufsatz mit Rollwerk, in der Mitte fehlt wahrscheinlich ein Wappen, Befestigungsspuren sind noch festzustellen1); in der Hauptzone zwischen zwei Pilastern Platte aus hellem Kalkstein mit Relief: oben Maria mit dem Kind auf Wolken thronend (Mariahilf), darunter die Stifterfamilie kniend, links der Mann, rechts Mutter und Tochter; im Unterhang Schriftfeld in hellem Kalkstein, queroval mit Rollwerkrahmen. Ehemals im Domkreuzgang2), 1919 ebenda an der Südseite.

Maße: H. 126 cm, B. 73 cm, Bu. 1 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/2]

  1. Hie ligt begraben der Edl vnd Veste Herr / Christoph Scheffelmayr zu Scheffelhoff, Rö(misch) Kay(serlicher) / May(estät) Diener, auch der Hochfirst(lich) D(u)r(ch)l(aucht) Leopoldi vnd / Leop(old) Wilhelmi Erczhercz(öge) zu Öster(reich) Bischo(fs) zu Passaw / in die .24. Jahr gewester Peutllehen Probst, vnd / Lehen Secretari, so den . 18. Dece(m)br(is) A(nn)oa) . 1.63.1. sein / Ehe Frau Catharina geborne Schielin den 12. Octob(ris)b) / A(nn)oa) . 1.63.2. dan vor hero Ihr . Töchterl Maria / Elisabeth, in Gott seel(ig) verschiden . denen / Gott gendigc) sein wölle Amend) .

Kommentar

Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. LVII.

Christoph Scheffelmayr zu Scheffelhof ist in Passau erstmals 1613 als fürstlicher Lehensschreiber belegt; sein letzter Rang war der des Beutellehenspropstes. Seine Frau Katharina war eine Tochter des fürstlichen Futtermeisters Johann Schiehel. In erster Ehe war sie mit dem fürstlichen Kastenwirt Caspar Werckhmaister verheiratet3).

Textkritischer Apparat

  1. o hochgestellt.
  2. Kürzungspunkte auf Randleiste.
  3. Sic, verschrieben für gnedig.
  4. Worttrenner in Form eines Quadrangels auf der Grundlinie; am Textende ein Quadrangel über einem rechts eingerollten, geschwungen Zierstrich.

Anmerkungen

  1. Das Wappen fehlte bereits 1881, vgl. StBP Hist. eccl. 130 VII gr.
  2. Vgl. Angabe bei StBP Hist. eccl. 130 VII gr.
  3. Vgl. Eichhorn, Beichtzettel 349 Anm. 55.

Nachweise

  1. SASR HV NL Wimmer 14d; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 245; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 245; Kdm Passau 114.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 825 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0082505.