Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 804† Domhof, Andreaskapelle nach 1623

Beschreibung

Grabschrift für den Kanoniker Johann Ulrich von Zeilhofen1). Ehemals in der St. Andreas-Kapelle auf der Epistelseite an der Wand. Zur Zeit von BZAR Gen. 1279 im Domhof. Clm 1302 nennt das Wappen Zeilhofen.

Text nach Clm 1302.

  1. Admodum Reverendo Nobili ac strenuo Domino Dominoa) Uldalrico a Zeilhouen in Starzhausen Cathedralis Ecclesiaeb) Pataviensis Canonico Custodi Caelarioc) aedili viro Integerrimo postquam hanc vitam relictamd) apud omnes bonos sui Desiderioe) obyt VIII Jdus februarii MDXXIIIf) haeredes hoc Monumentum perennaturae Memoriae Maesti Gratiqueg) posuere cuius anima Deo vivath).

Übersetzung:

Dem hochwürdigsten, edlen und gestrengen Herrn, Herrn Ulrich von Zeilhofen in Starzhausen, Kanoniker, Custos, Cellerar und Ädil der Kathedralkirche zu Passau, einem sehr untadeligen Manne, setzten die trauernden und dankbaren Erben dieses Denkmal zu immerwährendem Gedächtnis, nachdem er am achten Tag vor den Iden des Februar 1623 dieses Leben verlassen hatte, wobei alle Guten ihn vermissen werden. Seine Seele lebe bei Gott.

Datum: 1623 Februar 06.

Kommentar

Johann Ulrich von Zeilhofen zu Starzhausen stammte aus einer herzoglichen Ministerialenfamilie. Sein Vater Hans Leonhard von Zeilhofen war 1560–1565 Pfleger und Kastner am Pfleggericht Auerburg, Rentamt München, 1568 Assessor am Kaiserlichen Landgericht Hirschberg und 1573–1594 Oberlandschreiber ebenda1). Seine Mutter war Anna von Hirschberg2). Johann Ulrich ist zwischen 1598 und 1601 urkundlich als Passauer Kanoniker belegt. Er war Senior des Domkapitels, Custos, Cellerar und Ädil3). Er starb am 06. Februar 1623. Bestattet wurde der Kanoniker vermutlich in der Ortenburgkapelle, dort befindet sich auf einer Grabplatte die kurze Grabschrift4).

Textkritischer Apparat

  1. Joanni zusätzlich BZAR Gen. 1279.
  2. Eccl(esiae) Cath(edralis) Krick, Domstift.
  3. Cellerario Krick, Domstift.
  4. ex hac vita relicto BZAR Gen. 1279; relicta ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151 und StBP Hist. eccl. 130 VII gr; hac vita relicta Krick, Domstift.
  5. bonos omnes sui desiderii BZAR Gen. 1279.
  6. Sic, C fehlt, MDCXXIII BZAR Gen. 1279 und StBP Hist. eccl. 130 VII gr.
  7. Fehlt BZAR Gen. 1279; moesti Krick, Domstift.
  8. cuius ... fehlt BZAR Gen. 1279.

Anmerkungen

  1. Vgl. Ferchl, Behörden 38, 324.
  2. Krick, Domstift 71.
  3. Für die Sicherheit im Dom- und Residenzbereich verantwortlich.
  4. Vgl. Nr. 803.

Nachweise

  1. Clm 1302, p. 73; BZAR Gen. 1279, Heft 1 p. 63; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 353 (zitiert nach Clm 1302); StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 353 (zitiert nach Clm 1302); Krick, Domstift 270 Nr. 156.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 804† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0080402.