Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 744 Freising, Diözesanmuseum 1602

Beschreibung

Epitaph des Wolff Christoff Hierschlaub. In der Sammlung Blattner des Diözesanmuseums Freising. Kalkstein. Hochrechteckige, oben giebelförmig abgeschlossene Platte. Im Gielbelfeld das Wappenmedaillon, darunter in eingetieftem Feld Relief. Links der Verstorbene auf einem Podest kniend, rechts Christus am Kreuz mit Titulus, im Hintergrund Landschaft. Zwischen Kreuz und Verstorbenem ein Degen, der mit der Spitze auf seinen Kopf gerichtet ist. Darunter Inschrift. Inv. Nr. BL 499.

Maße: H. 35 cm, B. 25 cm, Bu. 0,7 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

  1. Alhiea) ligt Begraben der Ehrnvest Wolff Christoff / Hierschlaubb) etc(etera)c) Fürstlicher Durchleucht(en) Bisch=/ouen zu Passawb) etc(etera)c) gewester Cantzelist: Welcher / Annod) 1602 . den 17. Aprilisd) vnfürsehnerweißb) durch=/ einen gefährlichen stich verletztb) vnd den 18. hernachb) sein / zeitlichs Leben geendet. Demeb) vnd vns allenb) Gott der / Allmechtigb) genedig vnd barmhertzig sein wölleb) Amene) .

Wappen:
unbekannt1).

Kommentar

Wolff Christoff Hierschlaub war ein Sohn des Ilzstadtrichters Christoph Hierschlaub2). Sein gewaltsamer Tod ist im Sterbebuch des Passauer Domes unter dem Datum 18. April 1602 vermerkt3). Eine passauische Provenienz des Epitaphs kann deshalb als wahrscheinlich gelten. Das Diözesanmuseum Freising erhielt das Epitaph im Rahmen der testamentarischen Verfügung des Sammlers Joseph Blattner 1988. Blattner hatte das Epitaph aus dem Kunsthandel erworben4).

Textkritischer Apparat

  1. A reich verziertes Frakturversal.
  2. Es folgt eine schräggestellte Haste als Schlusszeichen der Sinneinheit.
  3. Tironisches et.
  4. Dieses Wort in Antiqua.
  5. Worttrenner in Form eines Quadrangels auf der Grundlinie.

Anmerkungen

  1. Ein springender Hirsch über Dreiberg.
  2. Vgl. auch Kellermann, Ilzstadt II, 21f.
  3. Vgl. Eichhorn, Beichtzettel 269 Anm. 22 und Nebinger, Totenbuch 105.
  4. Für den Hinweis auf das Epitaph und die Aufnahme vor Ort sei Frau Dr. Sabine Ruye, München, gedankt.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 744 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0074405.