Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 687† Domkreuzgang 1589

Beschreibung

Stifterinschrift, in der 1812 abgebrochenen Elisabethkapelle am Domkreuzgang.

Text und Beschreibung nach UBM 2o cod. ms. 397.

  1. Capellam hanc ante multis annis ab aliis in honorem S. Elisabethae fundatam et dotatam ad Dei Optimi Maximi summam gloriam et laudem ac praenominatae patronae maiorem venerationem et devotionem admodum reverendus nobilis et strenuus dominus Johannes Christophorus a Starzhausen in Ottmaring, ecclesiae cathedralis Ratisbonensis et Passaviensis canonicus capitularis factus atque ecclesiae Ratisbonensis capellanus imperialis suis sumptibus de novo depingi et duobus anniversariis capellam propria fundatione dotari curavit. cujus anima in Domino requiescat. die 3 mensis Julii anno Domini MDLXXXIX.

Übersetzung:

Diese Kapelle wurde vor vielen Jahren von anderen zu Ehren der Hl. Elisabeth gegründet und bestiftet. Zu höchstem Lob und Preis des besten und größten Gottes und zu vorgenannter Schutzheiliger höherer Verehrung und Anbetung. Der hochwürdige, edle und gestrenge Herr Johann Christoph von Starzhausen in Ottmaring, Kanoniker und Kapitular der Kathedralkirchen zu Regensburg und Passau, kaiserlicher Kaplan der Kirche zu Regensburg, ließ die Kapelle aus eigenen Mitteln von neuem bemalen und zwei Jahrtage stiften. Seine Seele ruhe im Herrn. Am dritten Tag des Monats Juli, im Jahre des Herrn 1589.

Kommentar

Die St. Elisabeth-Kapelle wurde von dem 1315 verstorbenen Passauer Bürger Johann Westerburger als Begräbnisstätte für sich und seine Familie gestiftet1). Er stattete das Benefizium auf dem Hauptaltar mit einem Haus in der Schrottgasse aus. Der erste Benefiziat war sein Sohn Friedrich, der 1323 das Benefizium ebenfalls bestiftete2). Johann Christoph von Starzhausen erneuerte nach der Inschrift im Jahre 1589 das Benefizium mit zwei Anniversarien3). Die Kapelle war seither Begräbniskapelle der Familie Starzhausen und wurde deshalb auch Starzhausiana genannt.

Anmerkungen

  1. Cgm 1745, p. 652. Vgl. auch Krick, Seelsorgevorstände 27 Nr. 4, 736.
  2. Stiftungsurkunde im SAP.
  3. Zu Johann Christoph von Starzhausen vgl. Nr. 793†.

Nachweise

  1. UBM 2o cod. ms. 397. fol. 100v; Cgm 1745, p. 652; Krick, Inschriften 7 Nr. II 3; Kdm Passau 132.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 687† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0068703.