Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 667† Pfk. St. Paul 1582

Beschreibung

Grabschrift für den Kanoniker Johann Ferdinand von und zu Herberstein mit Wappennennung1).

Text nach Clm 1302.

  1. Reverentissimo ac illustrissimo domino domino Joanni Ferdinandi sacri Romani Jmperii Comiti ab et in Herberstein Neuberg et Guettenberg domino in Lunkhowiz, camerario, et pincerne haereditario in Charinthia. canonico Ratisbonensi et. Pataviensi sacrae caesarii Maiestati camerario celsissimi Pataviensi consiliario intimo et praeposito Haltensia) piissime defuncto XXII May M. D. LXXXII. positus est hic lapis sepulchralis

Übersetzung:

Dem hochwürdigsten und durchlauchtesten Herrn, Herrn Johann Ferdinand, dem Reichsgrafen von und zu Herberstein, Neuberg und Guttenberg, Herrn in Lankowiz, Kämmerer, Erbschänk in Kärnten, Kanoniker in Regensburg und Passau, Kämmerer seiner erhabenen Hl. Kaiserlichen Majestät, geheimer Rat von Passau, und Propst von Halt2) (?), frömmst gestorben am 22. Mai 1582, wurde dieser Begräbnisstein gesetzt.

Kommentar

Ein Kanoniker von Herberstein ist erst mit Johann Georg von Herberstein3), Neuberg und Gutenhaag, Herr zu Lankowiz, nachweisbar. Dieser war der Sohn des Georg Andreas Freiherrn von Herberstein, Oberkämmerer in Salzburg und Geheimer Rat, und der Anna Sibylla, geb. von Lamberg. Er ist unter folgenden Ämtern belegbar: Kanoniker (1609), Senior (1641), Domdekan in Passau (1637–1643), Domherr in Regensburg (1614), kaiserlicher Kaplan. 1661 wurde er zum Bischof von Regensburg gewählt, starb aber noch vor der Weihe am 12. Juni 1663. Er gilt als der Erbauer des Leprosenhauses bei St. Ägid. In welchem Verhältnis Johann Georg von Herberstein zu dem in der obigen Inschrift genannten Johann Ferdinand von Herberstein steht oder ob es sich bei der hier angeführten Inschrift um eine fehlerhafte Überlieferung der Inschrift für Johann Georg von Herberstein handelt, konnte nicht geklärt werden.

Textkritischer Apparat

  1. Lesung unsicher.

Anmerkungen

  1. Herberstein Clm 1302.
  2. Der Ort der Propstei war nicht zu identifizieren.
  3. Zur Person vgl. Krick, Domstift 72 mit Anm. 3; Mader, Tausend Passauer 98; vgl. auch Nr. 917.

Nachweise

  1. Clm 1302, p. 119f.; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 96; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 96.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 667† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0066705.