Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 666† Domkreuzgang 1581

Beschreibung

Grabschrift für den Kanoniker Johann Tatenpeck, zur Zeit Kricks bereits nicht mehr vorhanden, zur Zeit seiner Vorlage in der Andreaskapelle im Boden1), Cgm 1730 gibt keinen genauen Standort an. Im oberen Teil Grabschrift (I); im unteren Teil in der Mitte das persönliche Vollwappen in rundem vertieften Feld, in den Ecken vierteilige Ahnenprobe mit Beischriften auf Schriftbändern über den Schilden (II).

Text nach Krick, Domstift, Beschreibung nach Cgm 1730.

I.

  1. Anno Domini MDa). Diea) obiit reverendusb) atque nobilis dominus Joannes Tatenpeck a Kyrchperg et Hauspach, canonicus cathedralis ecclesiarum Ratisbonensis et Patauiensis huiusque ecclesiae custos et cellerarius supremus quic) dum viveretd) sibi monumentum hoc fieri fecite) cuiusf) anima Deo in sempiternum viuat Amen. 1581.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 15.., am Tag ..., starb der hochwürdige und edle Herr Johann Tatenpeck von Kirchberg und Hausbach, Kanoniker der Kathedralkirchen zu Regensburg und Passau sowie dieser Kirche Custos und oberster Cellerar, der noch zu Lebzeiten sich dieses Grabmal errichten ließ. Seine Seele lebe in Ewigkeit bei Gott Amen 1581.

II. Wappenbeischriften:

  1. Tatenpeck2)   Schachner3)  
    Edlbeckh4)   Vnderseerg)5)  

Kommentar

Johann Tatenpeck zu Hausbach und Falkenberg wurde 1544 als Sohn des Gottfried und von dessen zweiter Gemahlin Benigna Schachner zu Falkenberg geboren. Er wurde zwischen 1562 und 1566 Kanoniker zu Passau, dann Custos und Cellerar. Schon 1577 wird er als Senior des Domkapitels genannt. Seit 1575 war er Kanoniker und Domdekan in Regensburg, seit 1578 Kanoniker zu Vilshofen, seit 1575 Pfarrer in Hofkirchen6) und seit 1590 Pfarrer in Sierning7). Er starb 1593 in Regensburg und wurde in der Tatenpeckschen Kapelle zu Falkenberg begraben8). Dort befindet sich eine weitere Grabplatte9).

Textkritischer Apparat

  1. Es folgen Punkte als Zeichen für eine Lehrstelle.
  2. Dominus, wohl fehlerhaft Cgm 1739.
  3. ecclesiae bis qui fehlt Cgm 1730.
  4. viveret fehlt Cgm 1730.
  5. dum bis f(ecit) von späterer Hand durchgestrichen, darüber eccl(esiae) StBP Hist. eccl. 130 VII gr. Custos Cellarius Supremus, folgt Cgm 1730, Custos et Cellarius Supremus folgt StBP Hist. eccl. 130 VII gr.
  6. Davor zusätzlich am Rand von anderer Hand nachgetragen qui dum viveret sibi monumentum fieri fecit · 1581 · StBP Hist. eccl. 130 VII gr.
  7. Durchgestrichen, darüber von anderer Hand In(n)erseeer StBP Hist. eccl. 130 VII gr.

Anmerkungen

  1. Zu Kricks Vorlage vgl. Einleitungskapitel S. XXXI f.
  2. OÖ 433.
  3. BayA1 123.
  4. BayA1 34.
  5. Ein gestürzter Sichelmond.
  6. Hofkirchen an der Trattnach, Pol. Bez. Grieskirchen/OÖ. Die Familie Unterseer hatte in Rottenbach, Pol. Bez. Grieskirchen/OÖ, ein Benefizium am Maria-Magdalenen-Altar gestiftet, Zinnhobler, Bistumsmatrikeln 2, 289–292, besonders 292 Anm. 7.
  7. Sierning, Pol. Bez. Steyr-Land/NÖ. Vgl. Zinnhobler, Bistumsmatrikeln 2, 152f.
  8. Vgl. Krick, Domstift 64; Krick, Stammtafeln 182 A, 395.
  9. Vgl. Kdm Eggenfelden 65, Fig. 37.

Nachweise

  1. Cgm 1730, fol. 18r; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 308 (zitiert nach Cgm 1730); StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 308 (zitiert nach Cgm 1730); Krick, Domstift 268 Nr. 144.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 666† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0066600.