Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 654 St. Johannis-Spital, Kirche 1577

Beschreibung

Grabplatte mit den fragmentarischen Grabinschriften für eine Barbara, geb. Vischl und eine zweite unbekannte Frau, an der Westwand, im achten Abschnitt von Norden, hinter dem Beichtstuhl. Rotmarmor. Im oberen Bereich Grabinschriften für die beiden Frauen, darüber ursprünglich möglicherweise die Grabinschrift für den Ehemann, heute verloren, am unteren Rand Relief, zwei Vollwappen in einer Doppelbogennische, darunter vier Wappenschilde nebeneinander in vertieftem Hintergrund. Platte teils von Beichtstuhl verdeckt, Oberfläche erheblich abgetreten, an den Rändern verputzt, an der oberen Kante abgebrochen. Ursprünglicher Standort unbekannt.

Maße: H. 202 cm, B. 110 cm, Bu. 5 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

  1. – – –] / sambt der Erṇ[– – –]fften F̣rauen Barbara / geborne Vischlin ṣẹịṇ Elicheṇ ḥausfrau / [..]vnd [– – –]er die den 1[.] Ṃạỵ [im] 77 · / [...] in got [– – –]t / [– – – ain] geborne / [– – –i]n gedachten [– – –/– – –s]torben [– – –/– – –] Almech[tig– – –

Wappen:
unbekannt1), unbekannt2), unbekannt3), unbekannt4), unbekannt5), unbekannt6).

Anmerkungen

  1. Wappenbild erloschen, Helmzier: Halbfigur zwischen zwei Büffelhörnern.
  2. Über einem Dreiberg rechts ein Pferd oder Einhorn, links ein sechsstrahliger Stern (?). Das Wappen könnte mit dem ebenfalls stark abgetretenen vierten Wappen auf der Grabplatte für Gilg Vischl und seine Ehefrau Veronika, geb. Katzenegger (Nr. 594) identisch sein, wobei dort kein Stern mehr erkennbar ist. Falls die Übereinstimmung existiert, könnte das Auftreten dieses Wappens auf der vorliegenden Platte ein Hinweis dafür sein, dass es sich bei Barbara, geb. Vischl, um ein Mitglied derselben Familie handelt.
  3. Ein schräggestellter Fisch; vgl. erstes Wappen auf der Grabplatte des Gilg Vischl (Nr. 594).
  4. Über einem Nest oder Feuer ein Vogel (Phönix?).
  5. Marke in Schild: Auf Dreiberg Sparren verschränkt mit Sturzsparren, lotschnittig, an den Kreuzungen je eine gekreuzte Sprosse; vgl. Hausmarke auf der Grabplatte für Magdalena Perger (Nr. 475).

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 654 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0065406.