Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 580† Domkreuzgang 1561

Beschreibung

Grabschrift für den Bischof Wolfgang von Closen. Laut Clm 27085 ein großes Marmordenkmal nahe dem Eingang des Kreuzgangs. Laut StBP Hist. eccl. 130 VII gr befanden sich darunter drei Wappenschilde, nämlich der der Klosen, ein weiterer und ein leerer1). Zu Zeiten von UBM 2o cod. ms. 397 bereits am oberen Ende beschädigt.

Text und Beschreibung nach Clm 27085.

  1. Deo Optimo Maximoa) Et Reverendob) Domino Vuolfgangoc) ex familia de Klosen in Haydenburgd) Episcopo Patauiensi Qui Obiit VII mensis Augusti Anno Dominie) M.D.LXI. Vrbanusf) a Trenbach memoriae ergo poni fecitg)

Übersetzung:

Gott, dem besten und größten, und dem hochwürdigen Herrn Wolfgang aus der Familie von Closen in Haidenburg, Bischof zu Passau, der gestorben ist am siebenten des Monats August im Jahre des Herrn 1561, ließ Urban von Trenbach2) dieses Denkmal zum Gedächtnis setzen.

Wappen:
Closen3), Fraunberg4).

Kommentar

Wolfgang von Closen war der Sohn des Münchner Hofmarschalls Alban von Closen und dessen Gemahlin Anna von Fraunberg5). Er schwor 1529 in Regensburg auf und war seit 1552 dort Domdekan. Die wirtschaftlichen Konflikte des Passauer Domkapitels mit Bayern unter dem Fürstbischof Wolfgang von Salm beeinflussten wahrscheinlich die Wahl Wolfgangs von Closen zum Passauer Fürstbischof im Jahr 15556). Krankheitshalber überließ Closen die Leitung der Diözese und des Hochstifts seinem Weihbischof Heinrich Kurz7).

Textkritischer Apparat

  1. Fehlt in UBM 2o cod. ms. 397, Cgm 1730, Clm 1302 und ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, zweite Variante.
  2. Reverendissimo UBM 2o cod. ms. 397.
  3. Reverendus Dominus Wolfgangus in StBP Hist. eccl. 130 VII gr, zweite Variante, Nominativ auch in Cgm 1730.
  4. Haidnburg UBM 2o cod. ms. 397.
  5. Anno Domini fehlt in Clm 1302 und in StBP Hist. eccl. 130 VII gr, erste Variante.
  6. Urbano in StBP Hist. eccl. 130 VII gr, erste Variante.
  7. P(ie) P(osuit) UBM 2o cod. ms. 397, Cgm 1730 und ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, zweite Variante.

Anmerkungen

  1. Cgm 1730 bietet Wappenzeichnungen, wobei auch hier eines leer ist.
  2. Zu Urban von Trenbach vgl. Nr. 722.
  3. Bay 29.
  4. Bay 34.
  5. Krick, Domstift 229; Krick, Stammtafeln Nr. 27 D.
  6. Zu Closen vgl. Eichhorn, Beichtzettel 3f.; Leidl, Bischöfe 35.
  7. Zu Heinrich Kurz vgl. Nr. 564.

Nachweise

  1. Cgm 1730, fol. 21r; UBM 2o cod. ms. 397, fol. 52v; Clm 27085, fol. 205r; Clm 1302, p. 1; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 22 (zwei Varianten, eine zitiert nach Cgm 1730); StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 22 (zwei Varianten, eine zitiert nach Cgm 1730); Krick, Domstift 229 Nr. 21.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 580† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0058005.