Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 183† Domkreuzgang nach 1470
Beschreibung
Grabschrift für den Chorvikar Leonhard von Uttendorf.
Text nach BZAR Gen. 1279.
Anno Domini MCCCCLXXa) obijt dominus Leonardus de Uttendorff vicarius chori ecclesie Pataviensis cuius anima requiescat in pace .
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 147. starb der Herr Leonhard von1) Uttendorf, Chorvikar der Kirche zu Passau. Seine Seele ruhe in Frieden.
Textkritischer Apparat
- In der Abschrift folgt eine Leerstelle, die mit sechs Gedankenstrichen gekennzeichnet ist.
Anmerkungen
- Unsicher ob de hier vielleicht mit aus zu übersetzen ist. Chorvikare gehörten i.d.R. nicht dem Adel an. Vgl. auch oben die beiden Chorvikare. Der Ortsname Uttendorf ist in Niederbayern zwei Mal, in Österreich sechs Mal vertreten. Der Chorvikar Leonhard könnte aus einem dieser Orte stammen. Das bayerische Adelsgeschlecht der Uttendorf war damals bereits ausgestorben (vgl. BayA1 125). Letzter Vertreter des Adelsgeschlechtes der Grans, das den Namenszusatz von Uttendorf führte, war der um 1450 verstorbene Otto Grans von Uttendorf (vgl. BayA1 40). Möglich wäre vielleicht noch eine Zuordnung zum niederösterreichischen Geschlecht der Uttendorf (vgl. NÖ2 447).
- Weihmörting, Gde. Rottal-Münster, Lkr. Passau.
- Vgl. Krick, Domstift 101.
Nachweise
- BZAR Gen. 1279, Heft 1 p. 83.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 183† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0018308.
Kommentar
Ende des 15. Jahrhunderts urkunden in Passau zwei Chorvikare namens Leonhard. Leonhard Gerastorffer urkundet 1472 und war Pfarrvikar in Weihmörting2). Laut Krick starb er am 06. Juni; Leonhard Öder urkundet am 10. August 14833).