Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 48 Domhof, Ortenburgkapelle 1354
Beschreibung
Wappengrabplatte mit den Grabinschriften für den Dompropst Otto von Lonsdorf (Nr. 48) und den Kanoniker Ludwig von Ebm (Nr. 432) im oberen Viertel der Platte sowie den Kanoniker Johann Ulrich von Zeilhofen (Nr. 803) über dem Wappenschild, an der Südwand in der westlichen Nische, fünfte Platte von Osten. Mehrfachverwendung der Platte. Rotmarmor. Im Mittelfeld Wappen, weißer Marmor inkrustiert, schräggestellt in doppeltem Kreis in Ritzzeichnung, gesamtes Wappen eingelassen (Nr. 48), darüber Wappen in Kreismedaillon (Nr. 432), darunter Wappen in Kreismedaillon (Nr. 803). Schrift umlaufend nach innen gerichtet zwischen vertieften Linien (Nr. 48) bzw. Zeilen (Nr. 432, 803). Standort 1771 in der Andreaskapelle, seit 1960 am heutigen Platz.
Maße: H. 240 cm, B. 105 cm, Bu. 13,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien in Gotischer Majuskel.
+ Anno domini mil/lesimo trece(n)tesimo qu(in)quagesimo quarto / in vig(ilia) s(an)c(t)i Vdalrici / ob(iit) do(minus) Otto de Lo(n)sdorf p(re)po(s)it(us) Ecc(lesi)e Patauie(nsis)
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1354 in der Vigil des Hl. Ulrich starb Herr Otto von Lonsdorf, Propst der Kirche zu Passau.
Datum: 1354 Juli 03.
Lonsdorf (Nr. 48)1), Ebin (Nr. 432), Zeilhofen (Nr. 803). |
Anmerkungen
- OÖ 188.
- Zu diesem vgl. Breinbauer, Otto von Lonsdorf.
- Vgl. auch Krick, Domstift 4, 11, 34, 176f. Nr. 95f. und ders., Stammtafeln Nr. 94, 218.
Nachweise
- BZAR Gen. 1279, Heft 1 p. 10; SASR HV NL Wimmer 14b; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 143; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 143; Kdm Passau 163; Krick, Domstift 253 Nr. 23.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 48 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0004801.
Kommentar
Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XLI; zum Inschriftenträger bzw. zur Inschriftenart vgl. Einleitungskapitel S. LIX f. und LXV.
Otto von Lonsdorf entstammte einer Familie der Passauer Hochstiftsministerialität. Sein Vater war Otto II. von Lonsdorf, seine Mutter Reitz von Lonsdorf, sein Großonkel der Passauer Bischof Otto (1254–1265)2). 1336 ist er als Passauer Kanoniker belegt. Er wurde noch im gleichen Jahr Domdekan und 1346 Dompropst3).