Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 45 Domhof 1349
Beschreibung
Grabplatte mit den Grabinschriften für den Chorvikar Peter Slemel (Nr. 45) und den Dompfarrer Konrad Balteri (Nr. 162), an der Westwand im zweiten Joch von Norden. Mehrfachverwendung der Platte. Rotmarmor. Erhaltungszustand schlecht, obere Schmalseite und rechte obere Ecke durch Regen ausgewaschen, in der Mitte Sprung, rechts Buchstabenverlust, Risse mit Mörtel zugeschmiert, die rechte untere Ecke fehlt. Links ein ca. 39x42 cm großes Stück eingesetzt und in der oberen und unteren Ecke zwei kleine Kreuze hinzugefügt, was wohl auf eine spätere Verwendung als Altarplatte zurückzuführen ist. Standort 1919 im Domkreuzgang an der Nordwand, seit 1980 am heutigen Platz.
Text ergänzt nach Kdm Passau.
Maße: H. 223 cm, B. 112 cm, Bu. 8 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
+ ANNO · D(OMI)NI [MCCC] / · XLVIIII · PETRVS · VICAR[I]VS · CHORI · PAT(AVIENSI)S [· DIC/TVS ·]a) SLEMEL · OBIIT · / PRO[X]IMAb) · SABATO [POST FES]TV(M)c) · B(EA)TE · KATHE/RINE · PIE · ME[MO]/RIEd)
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1349 starb Peter, Chorvikar zu Passau, genannt Slemel, am ersten Samstag nach dem Fest der Hl. Katharina, frommen Angedenkens.
Datum: 1349 November 28.
Textkritischer Apparat
- Ergänzung nach Krick, Domstift. Stelle des Zeilenumbruchs unsicher.
- Durch ehemalige Halterung beschädigt.
- Durch Ausschnitt verloren.
- Die letzten beiden Zeilen an der oberen Schmalseite; Worttrenner in Form eines Punktes auf der Zeilenmitte.
Anmerkungen
- Vgl. Erhard, Geschichte II 171.
Nachweise
- Krick, Domstift 252 Nr. 21; Kdm Passau 130.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 45 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0004500.
Kommentar
Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XXXVII.
Über Peter Slemel ist nichts Näheres bekannt. Der Größe und Ausführung des Steins nach zu schließen, war er jedoch nicht unbedeutend. Die Familie Slemel scheint vermögend gewesen zu sein, denn 1324 machte ein Ulrich Slemel dem St. Johannis-Spital eine bedeutende Schenkung1).