Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 42 Domhof, Ortenburgkapelle 1349
Beschreibung
Wappengrabplatte für den Kanoniker Albert von Winkel, an der Nordwand. Rotmarmor. Im Mittelfeld schwach erkennbare Reste einer Ritzzeichnung eines Wappens. Schrift umlaufend nach innen gerichtet zwischen vertieften Linien. Mit Text- und Bildverlust abgetreten. Standort 1771 in der Andreaskapelle im Boden, nach mehrmaligem Standortwechsel 1960 im Boden der Ostnische der Ortenburgkapelle, seit 1972 am heutigen Platz.
Maße: H. 219 cm, B. 107 cm, Bu. 11,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien in Gotischer Majuskel.
+ Anno · domini · mil/lesimo · [tre]centesimoa) · xlviiii · in octava · sanc/ti · laurencii · obiit · do(minus) · / alb(er)tus · de · Winchel · Canonicus · Pat[a]uiens(is)b)
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1349 an der Oktav des Hl. Laurentius starb Herr Albert von Winkel, Kanoniker zu Passau.
Datum: 1349 August 17.
Textkritischer Apparat
- Textergänzung nach Krick.
- Worttrenner in Form eines Punktes auf der Zeilenmitte.
Anmerkungen
- Valtice/Tschechische Republik.
- St. Agatha, heute Hausleithen, Pol. Bez. Korneuburg/NÖ.
- Vgl. auch Krick, Domstift 31, 176 Nr. 92, 93, 95, 96.
- Vgl. Krick, Stammtafeln 209, 458.
Nachweise
- Krick, Domstift 243, 253 Nr. 28; Kdm Passau 156; Fuchs, Standorte 326 Nr. 35.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 42 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0004209.
Kommentar
Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XLI.
Albert von Winkel ist 1321 urkundlich als Passauer Kanoniker sowie 1341 und 1344 als Pfarrer von Feldsberg1) und St. Agatha2) belegt. 1338 wird er als Vizedom genannt3). Sein Vater war Ortlieb von Winkel, seine Mutter Geysla von Feldsberg. Zwei seiner Brüder waren Passauer Domizellare, ein Neffe der 1380 verstorbene Passauer Bischof Albert III., der Großvater schließlich der Passauer Advokat Ortlieb von Winkel4).