Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 916 Niedernburg, Kreuzgang 1660

Beschreibung

Grabtafel für den Kanoniker Johann Wolfgang Simon von Edlbeck, im Westflügel an der Westwand im vierten Joch von Norden über der Tür. Kalkstein. Oben in der Mitte Vollwappen, in den Ecken jeweils in Blattwerk ovale Medaillons mit den Wappenbildern, unten querovales Schriftfeld in Blattwerk. Mehrfach gesprungen. Standort 1771 in der Andreaskapelle des Domkreuzganges auf der Epistelseite, 1919 im Domkreuzgang, seit 1972 am heutigen Platz.

Maße: H. 43 cm, B. 35 cm, Bu. 1,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis, humanistische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/2]

  1. ANNO D(OMI)NI MDCLX / XXVI MAY OB(IIT) R(EVEREN)D(I)SS(IMUS)a) ET PERILL(USTR)ISb) / D(OMI)NUS D(OMINUS)c) IO(ANNES) WOLF(GANG) SIMON DE / EDLWECKH à Schenau Et Grasensee / ECCL(ESIARUM) CATHED(RALIUM) AUGUST(ANAE) Et PAS=/=SAV(IENSIS) CANONICUS, Et CUSTOS / AET(ATIS) SUAE · XLIV · ANN(OS)

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1660, am 26. Mai, starb der hochwürdigste und erlauchteste Herr, Herr Johann Wolfgang Simon von Edlbeck zu Schönau und Grassensee, Kanoniker und Custos der Kathedralkirchen zu Augsburg und Passau, im Alter von 44 Jahren.

Wappen:
Edlbeck1)Rohrbach2)
unbekannt3) Preysing4).

Kommentar

Zum Inschriftenträger bzw. zur Inschriftenart vgl. Einleitungskapitel S. LXI.

Johann Wolfgang Simon von Edlbeck wurde 1616 geboren. Sein Vater Georg Adam war kurfürstlicher Rat und Pfleger zu Winzer5), seine Mutter Maria Sidonia von Rohrbach zu Sandelzhausen6). Johann Wolfgang Simon von Edlbeck schwor 1639 in Augsburg und am 01. August 1645 in Passau auf, wird 1658 im November unter den canonici residentes genannt und war 1653–1658 Custos und magister fabricae7).

Textkritischer Apparat

  1. R und SS kursiv, zweites S verkleinert, auf Zeilenmitte kursiv.
  2. er in Minuskelkursive.
  3. D mit us-Haken.

Anmerkungen

  1. BayA1 34.
  2. BayA3 45.
  3. Eine Spitze. Laut Ferchl, Behörden 444, war die Mutter des Georg Adam Maria, geb. von Baumbach zum Danberg und stammte aus Hessen. Sie scheint nicht zur großen und weitverbreiteten Familie der Freiherrn Baumbach zu gehören (vgl. He 3).
  4. Bay 19.
  5. Ferchl, Behörden 1314.
  6. Krick, Stammtafeln Nr. 36 B, 86.
  7. Vgl. Krick, Domstift 77.

Nachweise

  1. UBM 2o cod. ms. 397, fol. 63r (nur Wappenabzeichnungen), 75v (Wappenabzeichnung und Text); BZAR Gen. 1279, Heft 1 p. 33; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 38; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 38; Krick, Domstift 272 Nr. 166; Buchner, Pfarrkirchen 78, Ahnentafel 2.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 916 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0091605.