Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 915 Domhof 1660

Beschreibung

Grabplatte für den Kanoniker Michael von Schwendi, an der Südwand im fünften Joch von Westen, oben. Rotmarmorner Profilrahmen, sehr beschädigt, rechteckige Schriftplatte heller Kalkstein, eingesetzt, ohne Beschädigung. 14 gleichlaufende Zeilen, oben zwei und die letzten sechs zentriert, die beiden ersten in vergrößerter Schrift. Zu Zeiten UBM 2o cod. ms. 397 in der Andreaskapelle auf der südlichen Seite.

Maße: H. 82 cm, B. 144 cm, Bu. 3,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Bischöfliches Ordinariat Passau [1/1]

  1. D(EO) · O(PTIMO) · M(AXIMO) / ET PERENNI MEMORIAEa) / MICHAELISa) L(IBERI)a) BARONISa) DE ET IN SCHWENDIa), DOMINI IN HOHENLANDTSPERGa), / CAMBERGa) ET SCHAFFHAVSSENa) etC(ETERA)b) CATHEDR(A)LIVMc). ECCL(ES)IARVMd) AVGVSTANAEa) ET / PASSAVIENSISa) CANONIC(I)a) etC(ETERA)b) MARQVARDIa) HVIVS EPISCOPATVSa) ET ECCL(ES)IAEe) PER / MVLTOS OLIM ANNOS ADMINISTRATORISa) ET GVBERNATORISa), NECNON / DECANIa) etC(ETERA)b) EX FRATRE NEPOTIS, MORTE PRAEMATVRA, SED CHRISTIANAa), / ANNO NEMPE AETATIS XXXVIII, REPARATAEa) VERO SALVTIS M.D.C.L.X., DIE / XXVII FEBRVARYa) · HVMANIS EREPTI, / FRATERa) VNICVS ET MOESTVS / POSVITf) / ABIa) VIATORa) ET SEQVERE / SED PRIVS PIIS MANIBVSa) / BENE PRECAREf)

Übersetzung:

Gott, dem besten und größten und zu ewigem Gedächtnis an Michael Freiherrn von und zu Schwendi, Herrn in Hohenlandsberg, Camberg und Schaffhausen usw., Kanoniker der Kathedralkirchen zu Augsburg und Passau usw., Neffe von Bruderseite des Marquard, der durch viele Jahre Administrator und Regent wie auch Dekan dieses Bistums und dieser Kirche war, durch vorzeitigen, aber christlichen Tod im 38. Jahr nämlich seines Alters, im 1660. aber des wiedergewonnenen Heils, am 27. Tag des Februar, dem Menschlichen entrissen, setzte der einzige und traurige Bruder, (dieses Denkmal). Gehe hin, Wanderer, und folge nach; vorher aber bete recht für die fromme Seele.

Kommentar

Michael von Schwendi war der Sohn des Max Adam von Schwendi und der Maria Helena von Leonrod und der Neffe des Passauer Domdekans und Bistumsadministrators Marquard von Schwendi. Er wurde am 21. Oktober 1622 geboren, schwor 1635 in Augsburg auf und wurde 1658 Kanoniker in Salzburg und Passau1). Laut Krick hatte er entgegen der Angabe in der Inschrift zwei Brüder, Alexander und Franz. Der Stifter des Epitaphs dürfte Franz von Schwendi (*1628, † 1686) gewesen sein.

Textkritischer Apparat

  1. Anfangsbuchstabe vergrößert.
  2. In verkleinerter Schrift.
  3. Anfangsbuchstabe vergrößert; -LIVM hochgestellt.
  4. Anfangsbuchstabe vergrößert; -L(ES)IARIVM hochgestellt.
  5. Anfangsbuchstabe vergrößert; -L(ES)IAE hochgestellt.
  6. Es folgt eine geschwungene kurze Linie auf der Grundlinie.

Anmerkungen

  1. Vgl. Krick, Domstift 80; Krick, Stammtafeln 166 B, 358.

Nachweise

  1. UBM 2o cod. ms. 397, fol. 50rf.; Clm 1302, p. 75f. (mit abweichendem Text); ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 274 (zitiert nach Clm 1302); StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 274 (zitiert nach Clm 1302); Krick, Domstift Nr. 272 Nr. 165; Kdm Passau 118.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 915 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0091509.